Ausnahmezustand

Schröder trifft Erdogan: Besuch aus Ankara und Berlin macht die Kölner Innenstadt morgen zum Sperrgebiet

Köln taz ■ Teile der Kölner Innenstadt, vor allem das Bankenviertel rund um Unter Sachsenhausen sowie die Maybachstraße am Mediapark, sind morgen gesperrt. Anlass ist hoher Besuch aus Berlin und Ankara: Der türkische Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und Bundeskanzler Gerhard Schröder werden gegen 12 Uhr in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) die Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (TD-IHK) eröffnen. Solange die Polizei die Straße Unter Sachsenhausen absperrt, dürfen Anwohner ihre Häuser nur in Begleitung eines Beamten aufsuchen.

Nach der Eröffnung der TD-IHK haben Erdogan und Schröder eine halbe Stunde Zeit für ein Gespräch unter vier Augen. Der Bundeskanzler kehrt anschließend nach Berlin zurück. Erdogan dagegen wird in einer gepanzerten Limousine zum Mediapark gefahren, um dort an der Eröffnungsfeier des Türkisch-Deutschen IHK-Gebäudes teilzunehmen. Daher ist die Maybachstrasse zwischen 14 und 17 Uhr gesperrt. Letzte Station des türkischen Regierungschefs soll der Energy Dome der Kölner Basketballer sein. Dort hält er gegen Abend eine Ansprache vor rund 5.000 Landsleuten.

Für Kemal Sahin, designierter Präsident der TD-IHK, ist die Eröffnung der Kammer ein „Meilenstein für die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen“. Diese nähmen künftig qualitativ und quantitativ enorm zu, prognostiziert der türkische Industrielle. Als Kontakt- und Beratungsforum werde die TD-IHK bilaterales Wirtschaften erleichtern. Unter anderem sollen Institutionen beider Länder aktuell über Entwicklungen in handels- und wirtschaftspolitischen Fragen informiert und bilinguale Fachkräfte ausgebildet werden.Alina Fichter