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Kampfarena Arbeitsplatz

Mobbing wird in Zeiten der Krise immer mehr zu einem gesellschaftlichen Problem. Das hat eine repräsentative Studie ergeben. DGB spricht von 21.000 Opfern in Hamburg

In Hamburg sind rund 21.600 ArbeitnehmerInnen von Mobbing betroffen. Das schätzt der DGB der Hansestadt, der sich dabei auf eine repräsentative Studie der Sozialforschungsstelle Dortmund zu diesem Thema stützt. „Doch noch immer tun sich Gerichte und ärztliche Gutachter schwer, das Kind beim Namen zu nennen“, sagt DGB-Sprecherin Claudia Falk. „Angeblich lassen sich Mobbing und seine Folgen kaum beweisen.“

Dabei gibt es durchaus eine arbeitsrechtliche Definition für „Psychoterror“ am Arbeitsplatz: Die wiederkehrende Missachtung der menschlichen Würde sei ein klares Kritierium für Mobbing, stellte das Bundesarbeitsgericht in einem Beschluss am 15. Januar 1997 fest. Darunter sei das „systematische Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte“ zu verstehen.

Mobbing ist ein gesellschaftliches Problem geworden, das sich in Krisenzeiten noch verschärft, was laut Falk weitere Zahlen belegen. So sei jeder neunte Erwerbstätige im Laufe seines Berufslebens bereits mindestens einmal Opfer psychischer Schikanen geworden. Laut einer Studie der Fachhochschule Köln fühlen sich rund 2,5 Millionen Menschen deswegen am Arbeitsplatz unwohl. Das Sozialnetz Hessen hat errechnet, dass sich der volkswirtschaftliche Schaden durch Mobbing in Firmen und Behörden in Deutschland auf jährlich 15 Milliarden Euro beläuft.

„Es sind vorwiegend zwei Charaktere, die gemobbt werden“, sagt Margit Ricarda Rolf von der Mobbingzentrale Hamburg: „Zum einen die Mäuschentypen, die schlecht ‚Nein‘ sagen können und sich viel gefallen lassen, und anderseits die sehr engagierten Menschen, die voller Kreaktivität Dinge bewegen wollen, mit einer Energie, die Kollegen und Chefs aus dem Trott aufschreckt.“

Grundsätzlich steige das Risiko, gemobbt zu werden, so Rolf, „wenn sich jemand nicht in das vorhandene System einfügt oder hineinpasst“. Weitere Gründe seien mangelnde Führungskompetenzen, unklare Verantwortungsbereiche sowie Rationalisierungen und daraus resultierende Konkurrenzkämpfe. „Und dabei sind“, stellt Rolf nüchtern fest, „Vorgesetzte zunehmend beteiligt.“ KAI VON APPEN

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