: was macht eigentlich ...Udo Lindenberg?
Frust abbauen
Aktivist war er sowieso, Rocker irgendwie auch, sogar das Bundesverdienstkreuz hat er bekommen. Udo Lindenberg hat eigentlich alles erreicht. Nach Pankow durfte er dann ja schließlich auch noch, nachdem er Erich Honecker lange genug in den Ohren gelegen hatte. Fast auf den Tag genau zwanzig Jahre später will Udo jetzt wieder weg von dort. Im „Sonderzug aus Pankow“ möchte er mit weiteren Exstars wie Otto Waalkes, den Scorpions und Eric Burdon eine „Frustmauer durchbrechen“. Udo gibt schon mal an: „Und wenn wir da durchfetzen, sitze ich – ganz wie der Heizer – oben auf der Lokomotive.“ Angesichts des fortgeschrittenen Alters der Herren wird die Mauer allerdings nur aus Pappquadern aufgebaut. Was hinter der Aktion steht, bleibt etwas vage. Udo wolle, so wird er zitiert, ein Zeichen setzen gegen „Depression, Frustration und Gejammer“. Es muss wohl irgendwie auch um Frust mit der Einheit gehen, denn die Hindernisfahrt soll zum Jubeltag am 3. Oktober stattfinden. Was nun Start – Berlin-Pankow – und Ziel – Magdeburg – symbolisieren sollen, bleibt im Dunkeln. Sicher ist nur: Gerhard Schröder will mitfahren und Nena wird auf dem abschließenden Open-Air-Konzert „Udo and Friends“ in Magdeburg mit dabei sein. Wie hatte Udo dereinst gesungen: „All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen …“ Auf der einst von Erich Honecker geschenkten Schalmei will Udo unbestätigten Berichten zufolge allerdings ebenso wenig spielen, wie „Honni“ die Gegengeschenks-Lederjacke von Udo je angelegt hat. NIK FOTO: AP