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Archiv-Artikel

Tiere suchen ein Zuhause

Ein Festschmausgedicht

Manches Leckre, vieles Gute kommt zum Feste aus dem Osten. Auch die Hafermastgans Ute ließ sich fern in Polen frosten.

Ute zog im Lastkraftwagen via Leipzig weiter westlich, wo schon hunderttausend lagen, bunt verpackt und weihnachtsfestlich.

Muss nun steif in Eisesruhe jenes Tiefkühlschicksal fristen, Ute in der Tiefpreistruhe, hoffend auf den guten Christen.

Jenen, der sein Herz für Tiere öffnet wie sein Portemonnaie, auf dass Ute nicht mehr friere und alsbald die Lichter säh.

Dass die Umluft sie umschließe und ihr Weihnachtsglocken läuten, dass sich heißes Fett ergieße aus den Weihnachtsgänsehäuten.

Viele mussten emigrieren und verdienen nun Belohnung. lasst sie nicht in Truhen frieren, bietet Ute eure Wohnung.

Weihnachtsfest, das heißt doch „Geben“, gebt dem Braten einen Namen. Ute ließ für euch ihr Leben – Halleluja, Mahlzeit, Amen.

Fritz Eckenga