Kinderkrankheiten: Vorgeburtliche Schädigungen
Besonders Eltern jüngerer Kinder sind besorgt, wenn der Husten nicht aufhören will und der Nachwuchs wiederholt um Atemluft ringt. Etwa jedes zehnte Kind unter zehn leidet mittlerweile an Asthma. Beim Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Bronchien, die das Luftholen erschweren. Auslöser ist eine krankhafte Reaktion der Atemwegschleimhaut auf verschiedene Reize. Bei der Ursachenforschung standen bisher vor allem die durch Abgase verpestete Außenluft und das „Mitrauchen“ von Kindern im Zentrum der Wissenschaft. Gänzlich neue „Mitschuldige“ glauben jetzt britische Wissenschaftler entdeckt zu haben. Reinigungsmittel, die häufig im Haushalt eingesetzt werden. In einer Langzeitstudie untersuchten Forscher der Universität Bristol in über 7.000 Familien, welche Kinderkrankheiten aufgetreten sind und welche Ursachen in Frage kommen. Dabei zeigte sich, dass überdurchschnittlich Kinder an Asthma erkrankten, deren Mütter in der Schwangerschaft zu den verschiedensten Reinigungsmitteln griffen. Teppichreiniger, Bleichmittel und auch Farbenentferner zählen die Forscher zu den Mitverursachern von Atemwegsproblemen. Je intensiver die Schwangeren diese Mittel einsetzten, umso höher ist auch das Risiko für die später geborenen Kinder, dass sie Probleme mit dem Atmen bekommen. Noch fehlt den Forschern der kausale Zusammenhang. Die statistischen Daten jedoch raten klar, bei Einsatz dieser Substanzen mehr als vorsichtig zu sein.
WOLFGANG LÖHR
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