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Archiv-Artikel

Urlaub? Aber sicher!

GUTE REISE Wer ins Ausland fährt, sollte vorsorgen: Krankheit oder Unfall können sonst teuer werden

VON SIMONE WEIDNER

Hauptsache, weg: Kurzurlaub am Mittelmeer, Trekking im Himalaja oder Städtetrip in die USA. Im Ernstfall aber auch weit weg von deutschen Ärzten und Krankenhäusern. Wer im Urlaub erkrankt und nicht richtig versichert ist, muss mit einigen tausend Euro rechnen, wenn eine Klinik oder ein Rücktransport benötigt wird. Ein Ambulanzflug von Mallorca nach Hamburg kostet zwischen 9.000 und 12.000 Euro. Von den Azoreninseln nach München um die 26.000 Euro.

Gesetzlich versichert

Auch eine Behandlung vor Ort kann teuer werden. Bei einer Fernreise außerhalb Europas übernehmen die gesetzlichen Kassen im Krankheitsfall keine Kosten. Damit der Blinddarm in Asien nicht zum finanziellen Risiko wird, ist eine Auslandsreise-Krankenversicherung sinnvoll. Die wenigen Euros für den Versicherungsschutz sollten Urlauber nicht sparen. Einzelpersonen bekommen schon ab 6 Euro im Jahr guten Versicherungsschutz. Damit ist eine Reise für die Dauer von sechs Wochen versichert. Familien können sich ab zirka 14 Euro absichern. Bei Senioren nehmen die Versicherer allerdings oft einen deutlich höheren Beitrag.

Die Versicherung springt ein, wenn eine ambulante ärztliche Behandlung, ein stationärer Aufenthalt, eine schmerzstillende Zahnbehandlung oder ein ärztlich verordneter Rücktransport in die Heimat notwendig ist. Sogar für die Überführung im Todesfall kommt sie gegebenenfalls auf.

Reisen in und um Europa

Besser als in der weiten Ferne sieht es für gesetzlich Krankenversicherte ohne privaten Kranken-Zusatzschutz auf Reisen in und um Europa aus. Mit vielen Ländern haben die deutschen Krankenkassen ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen. Urlauber können sich dort auf Kosten der Krankenkasse behandeln lassen. Dennoch können bei einer ambulanten Behandlung Selbstbeteiligungen anfallen, die eine Kasse nicht übernimmt. Zum Beispiel wenn im Notfall nur privatärztliche Hilfe zur Verfügung steht. Die Krankenkassen erstatten dann nur ihren Anteil gemäß dem gesetzlichen Leistungskatalog. Eine Zusatzversicherung würde alle Kosten übernehmen. Transportkosten nach Deutschland übernimmt die Krankenkasse jedoch nie. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt deshalb für den Urlaub innerhalb Europas eine private Auslandsreisekrankenversicherung ab.

Privat Krankenversicherte

Privat Krankenversicherte brauchen für innereuropäische Reisen keinen gesonderten Schutz. Die Kosten werden von den Versicherungen unabhängig von der Dauer des Urlaubs übernommen. Wer sich sehr lange außerhalb Europas aufhält, muss allerdings mit zeitlichen Begrenzungen rechnen. Gegen einen Zusatzbeitrag kann der Schutz in der Regel erweitert werden. Privatversicherte sollten auch prüfen, ob der gegebenenfalls notwendige Rücktransport im Leistungspaket eingeschlossen ist.

Das Kleingedruckte

Bei der Auswahl der Versicherung ist nicht nur der Preis, sondern auch das Kleingedruckte wichtig. So zahlen manche Versicherer nur, wenn die Krankheit „akut“ oder „unerwartet“ auftritt. Versicherer können sich leicht herausreden, wenn jemand etwa Asthmatiker ist oder Rückenprobleme hat. Chronisch Kranke können sich vor der Abreise von ihrem Hausarzt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen lassen. Oder sie wenden sich an ihre gesetzliche Krankenkasse. In Ausnahmefällen übernimmt die Kasse die Kosten einer Behandlung im Ausland. Schwangere sollten darauf achten, dass ausdrücklich die Kosten im Fall unvorhergesehener Komplikationen abgedeckt sind. Wer sich im Ausland sportlich betätigt, sollte sich vergewissern, dass der Versicherer auch bei Sportunfällen zahlt.

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