FESTIVAL : Vier Tage Ferienkommunismus
Statt auf große Namen setzt man dieses Jahr beim Fusion-Festival auf dem mecklenburg-vorpommerschen Flugplatz Lärz, dem „Kulturkosmos Müritzsee“, auf Vertrauen. Wer von den „allgemein bekannten Top Acts“ spielt, wird vorher nicht bekannt gegeben. Dass das Programm wieder außergewöhnlich und vielfältig sei, da müsse man schon drauf vertrauen. Das ist wohl auch die beste Grundlage für vier Tage Ferienkommunismus. Und das ist schließlich immer noch der Slogan der vor allem von Berlinern und Hamburgern bevölkerten Seelen-Tankstelle. Über 200 Bands, DJs, Theatergruppen und andere Live-Acts gibt es auf dem Marktplatz der Utopien und Träume von jener nicht von „Rücksichtslosigkeit, Intoleranz, Egoismus und Geldscheffeln“ bestimmten Welt zu sehen und hören. Und ein bisschen ist doch bekannt: Alec Empire gehört nicht mehr zu den „allgemein bekannten Top Acts“, die New Yorker Free-Noise-Rocker „Enablers“ noch nicht. Aber es geht ja auch um „Zeitlosigkeit, in der Alltägliches zur Nichtigkeit degradiert wird“ und um „Selbsttäuschung als Überlebensstrategie“. MATT
■ Do, 25. 6. bis So, 28. 6., Flugplatz Lärz, www.fusion-festival.de