URDRÜS WAHRE KOLUMNE : Messie im Ruhestand
■ Journalist und Kabarettist, bittet von Einladungen zu Kleingartenvereins-Informationsabenden abzusehen – bei aller Sympathie!
Wie viel Liebe, wie viel Schweiß und wie viele Gießkannenfüllungen stecken doch in so einer Parzelle, bis diese Wildkaninchen und Maulwürfe erfreut! Wenn jetzt Bremen einzig wegen Geldes nach diesen Idyllen greift und Stadtplaner Thomas Lecke-Lopatta beruhigt: „Niemand will den ganzen Stadtwerder platt machen“, dann wissen 15.000 Kleingärtner, dass es wieder Zeit ist, die Sensen nachzuschärfen, Brennesselbrühe anzurichten und noch dem Dackel eine Kampfhundausbildung zukommen zu lassen: No pasarán – sie werden nicht durchkommen!
HSV-Boss Bernd Hoffmann kann vielleicht gar nichts dazu, dass er aussieht wie der Chef einer Drückerkolonne. Aber nachdem er durch erfolgreiches Mobbing von Sportdirektor Beiersdorfer nun allein das Sagen hat, wird man ihm die Quittung für den fälligen Absturz schon zur Liga-Halbzeit präsentieren können – und wenn bei Pauli gerade ein Bierjunge für das Astra danach gesucht wird, bleibt er sogar ganz nah dran am Ligabetrieb.
Abschied nehmen tut nicht nur im Fußball weh: Auch der bisherige Radio Bremen-Intendant Heinz Glässgen musste das erfahren und hat sich, voller Sentimentalität als bekennender Messie, den Keller seiner Wohnung mit so viel Mobiliar aus dem alten Funkhaus vollgestopft, dass man damit glatt einen Gebrauchtmöbelmarkt aufmachen könnte. Bleibt das Problem der Entsorgung – denn dazu wird Heinzelmann vermutlich nicht den Sender-LKW nutzen können, mit dem er angeblich seinen Fiat 500 zum Altersruhesitz in die Toskana überführen ließ …
Hannover im Kollektivrausch vor dem größten Schützenfest der Welt: Am Kröpcke aber verteilt ein Schriftenmissionar ein Faltblatt, das Wege aus der Sucht verspricht – mit Jesus. Der traut sich was, in diesem Umfeld, erkennt bewundernd an ULRICH „Clearwater“ REINEKING