Myanmar: Juntachef auch Präsident
In Myanmar hat Junta-Chef Min Aung Hlaing nun auch das Amt des Interimspräsidenten inne. Damit widersetzt er sich Druck aus China, das seinen Abgang als nötig für eine Befriedung des Bürgerkriegslandes ansieht. Der bisherige Präsident Myint Swe war in der Regierung der entmachteten Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi der vom Militär gestellte Vizepräsident. Er müsse sich aus gesundheitlichen Gründen beurlauben lassen, teilte der Militärrat mit. Der 73-Jährige soll nicht mehr in der Lage sein, seinen Pflichten nachzukommen. Myanmars Präsident hat vor allem repräsentativen Charakter, aber mit Myint Swe, der Dekrete der Junta absegnen musste, verlieh sich diese einen Schein von Legitimität. Ende Juli läuft der Ausnahmezustand ab, der nach dem Putsch vom 1. Februar 2021 verhängt und immer wieder verlängert wurde. Beobachter sind gespannt, ob er erneut verlängert wird. (dpa)
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