meinungsstark:
Gestrandet im Getriebe des Krieges
„Bürgergeld für Ukraine-Flüchtende: Alle in einen Sack“,
taz vom 19. 6. 24
Menschen, die in Kriegsgebieten desertieren oder sich dem Kriegsdienst verweigern, streuen Sand ins Getriebe von Kriegen. Da sie daheim oft für ihre Haltung an Leib und Leben bedroht werden, ist es ein aktiver Friedensdienst, ihnen zu helfen. Deshalb müsste Desertion längst Asylgrund in Deutschland sein. Ich finde es gut, wenn man jene Menschen unterstützt, die sich nicht am Krieg in der Ukraine beteiligen wollen. Statt Milliarden Euro in Kriegsgüter für die Ukraine zu stecken und damit im wahren Sinne des Wortes zu verpulvern, sollte man das Geld jenen geben, die sich dem Krieg entziehen. Joachim Fischer. Bremen
Staatenlenker der Zerstörung
„Massenproteste in Israel: „Free Israel from Netanjahu“,
taz vom 24. 6. 24
Es geht es nur noch um das Eskalieren und Zerstören der Gegenseite: In Gaza, in der Ukraine, im Jemen, im Sudan, im Kongo, in Libyen, in Syrien … Staatenlenker akzeptieren nur noch die eigene Wahrheit und die lautet allerseits: Nur die anderen wollen zerstören, die eigene Seite will sich lediglich verteidigen. Gespräche und Verhandlungen werden abgelehnt, vor allem von denen, deren Aufgabe es sein sollte, Vereinbarungen zu finden.
Die wenigen Politiker, Wissenschaftler, Kirchenführer oder die UN, die Verhandlungen einfordern, werden empört als Handlanger der Feinde verunglimpft. Soll das die von fast allen geforderte „Zeitenwende“ sein und zu was soll all dieser neue Hass führen? Haben die Kriegsherren dieser vielen neuen Kriege dafür überhaupt ein Konzept und eine Perspektive, die über das Zerstören hinausgeht? Norbert Gores
Wir fliegen in den Untergang?
„Grünes Fliegen bleibt ein Traum“, taz vom 10. 6. 24
Danke für diesen Artikel über die viel zu wenig thematisierte Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs! Dieses Thema wird zu meiner Verwunderung auch von vielen Umweltverbänden gemieden. Aber auch in diesem Artikel fehlt mir ein klarer und expliziter Hinweis darauf, dass Fliegen selbst mit reinem Wasserstoffantrieb klimaschädlich bleibt – da dann noch mehr Wasserdampf ausgestoßen wird, der auch ohne Kohlendioxidgas zur Klimaerwärmung beiträgt: Der Wasserdampf macht dabei etwa die Hälfte der Klimawirkung aus, daher lässt sich der Flugverkehr mit jeglichem Verbrennungsantrieb nicht „grün“ machen! Mit anderen Worten, wir müssen den Flugverkehr drastisch reduzieren – was durchaus möglich ist, ohne dass die Welt untergeht, wie die Pandemie gezeigt hat. Das ist natürlich bitter für den Teil der Weltbevölkerung, der sich dank Billigfliegerei an häufige Flugreisen gewöhnt hat, aber zu verschmerzen, zumal es größtenteils um Ferienvergnügen geht. Nur rein elektrisches Fliegen mit emissionsfreien Batteriespeichern könnte klimaneutral stattfinden, aber davon sind wir noch Jahrzehnte entfernt, in denen wir genug damit zu tun haben werden, alles andere auf null Klimaerwärmung zu bringen! Werner Behrendt, Oldendorf
„Bundesstaaten ächzen unter Hitzewelle. Todeswarnungen von der Wetterbehörde, tausende Evakuierungen wegen Waldbränden: In den Vereinigten Staaten ist es vielerorts extrem heiß und trocken“, taz vom 21. 6. 24
Wann merkt der Mensch, dass man Sand nicht essen kann, CO2 nicht atmen kann und Salzwasser nicht trinken kann? Karl-Heinz Kühl, Buchholz
Nur mit Geständnis in die Freiheit
„Julian Assange kommt frei“, taz.de vom 25. 6. 24
Der Whistleblower ist frei! Auf dem Weg nach Australien, muss er zuvor auf einer US-Insel ein Geständnis unterschreiben. Dieser mutige Mann hat uns über die menschenverachtenden Machenschaften des amerikanischen Militärs aufgeklärt. Lang lebe Julian Assange! Ekkehard Bergner, Würzburg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen