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Wenn es einem ganz blau vor den Augen wird

Ein Laden an der Düsseldorfer Königsallee, die auch liebevoll „Kö“ genannt wird. Der Laden liegt am Ende eines großen, blau beklebten Bauzauns, zwischen Thalia und einer Schönheitsklinik. Ein schwarzer Mini aus Holland hält, ein kleiner, dünner, etwa 30-jähriger Herr gleitet heraus. Er verschwindet in dem Laden, nach einer Viertelstunde kommt er wieder raus, in der Hand eine etwa fingernagelgroße Tüte (na gut: bierdeckelgroß). Die Tüte ist blau. Da schimmert es dem Betrachter: das Blau der Tüte! Das Blau des Bauzauns! Das ist doch … Pantone 1837 Blue!

Für alle, die in Sachen Stil und Luxus nicht so ganz vorne sind: Es geht um Tiffany Blue. Der New Yorker Luxusjuwelier baut um und vergrößert seine Düsseldorfer Brilliebude. Mehr Quadratmeter, mehr Etagen, mehr Schaufenster, mehr Flagship, mehr Statement. Dabei: Mehr Statement als dieser Blauzaun, der das ganze Jahr über leuchten wird, geht gar nicht.

Düsseldorf

630.000 Ein­wohner*innen.

Die Kö liegt am Ende der „längsten Biertheke der Welt“ (peinlichste Eigen­wer­bung der Welt) zwischen Altstadt und Schauspielhaus. Die Stadt ist bekannt für ihre Junggesellenabschiede, die Toten Hosen und Senf.

Der kleine Herr wirkt heiter. Er verschwindet im Mini und braust davon. In der kleinen blauen Tüte steckt vielleicht sein Erbe. In einem Stein konzentriert, der 500.000 Ocken kostet. Den Brillie kriegt seine Freundin (m, d, w) als Morgengabe. Hach! Burkhard Straßmann

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