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Verein für Lumpen

Frauenfeindliches Osnabrück am Pranger

Frauenblitzfoto: dpa

Dass Osnabrück am Flüsschen Hase einer der ödesten Orte im Erdenrund ist, weiß jedes Kind. Den wenigsten aber dürfte bekannt sein, dass es neuerdings die wohl frauenfeindlichste Stadt der Welt ist.

Schon Mario Vargas Llosa schrieb einst, dass neben den Argentiniern und Albanern „die Osnabrücker die übelsten Klotzköpfe aller Zeiten sind, für deren Spiegelei-Gesichter kein Boxhandschuh groß genug sein kann“. Auch der Säulenheilige der Stadt Erich Maria Remarque hasste seinen Geburtsort und dessen Insassen: „Das dunkle Nebelloch unterm Wiehengebirge, aus dem schier wahnsinnige Höllengestalten entspringen.“ Und bereits der Philosoph Georg Christoph Lichtenberg wusste: „Hält man Osnabrückern eine glühendheiße Tabakspfeife an den Arm, zucken sie noch nicht mal.“

Dumpf und abgestumpft, einfach glücklich sind die notorischen Osnabrücker. Dazu passt, dass sie regelmäßig nach Umfragen zu den „glücklichsten Deutschen“ erklärt werden. Wer den ganzen Tag an sich selbst herumspielt, findet eben seinen ureigenen Weg zum Glück, der vor allem ein männlich müffelnder ist. Im urkatholischen Sumpf Osnabrücks häufen sich nämlich die Frauenwarnmeldungen.

In der vorigen Woche verbreitete die örtliche Bistumspresse via epd die erschütternde Nachricht: „Katholische Frauen beklagen Hass und Hetze.“ Und am gestrigen Mittwoch lief das Frauenfass dann endgültig über: „Keine weiblichen Führungskräfte in kommunalen Firmen in Osnabrück“, meldete dpa. Und so geht es weiter und weiter in der meist mit Oldenburg verwechselten Kleinstmetropole, deren ganzkörperbehaarte Herren der Schöpfung zum Abgefeimtesten gehören, was die Menschheit hervorgebracht hat. Der Name des lokalen Fußballvereins VfL Osnabrück wird nicht umsonst mit „Verein für Lumpen“ übersetzt.

Da die Hase-Stadt auch noch amtlich als „Blitz-Hauptstadt“ gilt, weil dort immer wieder die meisten Blitze in Niedersachsen einschlagen, bleibt nur ein Schluss: Frauen, schickt mehr Blitze! Befreit uns bitte endlich von den Osnabrückern!

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