5 dinge, die wir gelernt haben:
1 Abi schützt nicht vor Faschismus
Der Spreewald ist bekannt für saure Gurken, romantische Kahnfahrten – und Hitlergrüße auf dem Sportplatz. Nur wenige Wochen nach dem Brandbrief zweier Oberschullehrer in der Spreewälder Gemeinde Burg zeigen rbb-Recherchen: Nazisymbole sind in der Gegend weit verbreitet, die Baseballschlägergeneration der Nachwendezeit hat noch immer das Sagen, und ihre Kinder feiern den Schulabschluss mit erhobenem rechten Arm. Im Urlaubskatalog des Tourismusverbands könnte man damit vielleicht noch die für die Gegend typischen braunen Sümpfe bebildern. Diesen Sommer also doch lieber in die Alpen?
2Züge bremsen nicht für Bären
Aber auch dort wird die Sicherheitslage zunehmend prekär. Zumindest für Braunbären. Im Salzburger Pongau ist vor Kurzem ein Jungtier von einem Zug erfasst worden. Kurz war spekuliert worden, ob Tierfeinde ihre Schrotflinten im Spiel gehabt haben könnten. Doch die Obduktion ergab: Der 111 Kilo schwere Brauni war offenbar wirklich nach einem schweren Aufprall verendet. Bei den Anwohnern dürfte sich die Trauer allerdings in engen Grenzen halten.
3 Karl Lauterbach hört Tina Turner
Auch die große Tina Turner ist diese Woche verschieden und wird betrauert. Etwa von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Und weil ihm Aufklärung immer ein Anliegen ist, teilte er auf Twitter einen Artikel, in dem Tina Turner höchstselbst vor Homöopathie warnt. Die falsche Medikation habe ihre Nieren ruiniert, schreibt sie dort. Prominente Testimonial für Dr. Lauterbachs Rezept: Kein Salz, kein Grillfleisch, keine Zuckerkügelchen!
4 Jetzt kommen die Cyborgs
Gegen gelähmte Beine oder eine angeborene Sehbehinderung hilft allerdings auch die Schulmedizin selten. Was Betroffenen aber Hoffnung machen kann: Ab sofort darf eine US-Firma Computerchips in menschliche Gehirne implantieren. Die Zulassungsbehörde FDA erteilte Elon Musks Start-up Neuralink jetzt die Genehmigung. Ob Musk vorab schon ein bisschen an sich selbst herumexperimentiert hat? Es würde manches erklären.
5Erfolgreiche Frauen machen Angst
Weil die Männermannschaft des niederländischen Fußballvereins Ajax Amsterdam in der vergangenen Saison ziemlich abgelost hat, sollen sich nun auch die ungleich erfolgreicheren Frauen zurücknehmen – und auf eine Meisterinnenfeier verzichten. Das zumindest findet der Unterstützerverein des Klubs. Ajax 1 locke schließlich mehr als 50.000 Besucherinnen pro Heimspiel an. Die Frauen brächten es nur auf 800 bis 1.000 Besuche. Und das soll ganz offensichtlich auch so bleiben. Sunny Riedel
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