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Wenn man auch in der Hitze sein Wasser nicht los wird

Bremen-Mitte, 18.300 Ein­woh­ner*innen. Der Stadtteil Mitte mit dem Bahnhof liegt, klar, im Zentrum der Stadt und am rechten Weser­ufer. Und damit immer nah am Wasser.

Nicht immer wird’s einem gedankt, wenn man Gutes zu tun gedenkt. Das Gemoser der Umstehenden ist vielleicht nicht die größte, aber doch mindestens die gröbste Hürde für Couragierte, nach ein, zwei guten Taten auch wirklich am Ball zu bleiben. Besonders gewundert haben dürfte sich aber ein junger Mann in Bremen, der am knüppelheißen Mittag hinter den Hauptbahnhof gezogen war, um Wasserflaschen an Wohnungslose zu verteilen.

Das Wasser wollte nämlich niemand haben. Volle zehn Minuten ließ er sich misstrauisch beäugen. Manche lachen, einer macht sogar Fotos: geht rum, sucht Perspektive, lacht, knipst und zeigt das Bild seinen Freunden. Nicht mal auf Kleingeld oder Kippen wird der Wassermann angehauen.

Irgendwann muss er dann doch lachen: Als nämlich ein Anzugträger auf dem Weg zum Bahnhof innehält und sich fünf Meter hinter ihm einen Spritzer Wasser auf die Stirn klatscht: aus dem städtischen Trinkbrunnen für Wohnungslose, vor dem sich der Hitzehelfer aus Versehen postiert hatte. Aber die Brunnen sind in Bremen auch tatsächlich leicht zu übersehen.

Das Happy End: Als er’s kapiert hat, wird er die Pullen dann doch schnell los. Und sogar der Fotomensch sagt „danke“. Jan-Paul Koopmann

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