meinungsstark:
Amnesty Internationals Dilemma
„Amnesty International in der Krise: Was tun, wenn’s brennt? Kaum eine Organisation schützt Menschenrechte wie Amnesty International. Doch zuletzt gab es Ärger. Über eine NGO auf der Suche nach sich selbst“, taz vom 15. 5. 22
Klasse Artikel, hab mich sehr gefreut darüber. Die Analyse veranschaulicht sehr gut das Dilemma, in dem Amnesty International steckt: AI wurde für die Einzelfallarbeit gegründet, aber der Einsatz für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Rechte ist nicht anhand von Einzelfällen zu leisten. Ich war jahrelang aktives Mitglied und kenne diese Diskussionen nur allzu gut, aber der Hintergrund, dass durch die Ausweitung auf die Arbeit zu sozial-ökonomischen Rechten die Einzelfallarbeit und damit der ursprüngliche AI-Auftrag nicht mehr funktioniert, hat uns nie jemand erklärt. Danke!
Name ist der Redaktion bekannt
Dienst an der Waffe in neuem Glanz?
„Auch unser Land verteidigen“. Soll das Geld aus dem Sondervermögen auch für Hacker genutzt werden? Nein, so die Wehrbeauftragte Eva Högl. Zugleich fordert sie eine Reform des Beschaffungswesens“, taz vom 22. 5. 22
Ein fast 60-jähriger ehemaliger Punk bedauert, keinen Wehrdienst abgeleistet zu haben und die Wehrbeauftragte findet das cool. Campino könnte ja noch immer für die Freiheit der Ukraine kämpfen, rattern und knattern mit schweren Waffen für die Freiheit. Mit Orden behangen in die Heimat zurück. Mir macht die Kriegsfreude Angst, als ob es keine Toten und nur Helden gäbe. Diese Kriegsfreude gab es schon einmal, und was ist daraus geworden? Ein einziges Desaster, dessen Leid bis heute anhält.
Statt das Militär aufzurüsten, sollten Diplomaten gesucht werden, die sich zutrauen, mit Putin zu verhandeln. Bei mehr als 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde sollte es doch auch welche geben, die keine Militärexperten, sondern Kommunikationsexperten sind. Mit der momentanen Stimmung wird sich dieser Krieg bis zum Weltkrieg ausbreiten. Jürgen Korell, Wiesbaden
Der Soldat – Buhmann der Nation?
„‚Lebenslänglich‘ für russischen Soldaten: Mit den Waffen des Rechts. Das Urteil gegen einen Soldaten wegen Kriegsverbrechen ist kein billiges ukrainisches Manöver. Auch in Russland könnte es etwas in Bewegung bringen“,
taz vom 23. 5. 22
Im Krieg, da kämpft der Soldat auf Befehl, also Mann gegen Mann, aber jeder immer nur für sein „Vaterland“. Verweigert der Soldat die Befehlsausführung, wird das Folgen haben. Führt er dagegen den Befehl aus, so kann auch das sehr unangenehme Folgen für den braven und gehorsamen Soldaten haben. Im Grunde müsste jeder Soldat, bevor er zur Waffe greift, sich erst einmal vergewissern, ob er für die richtige Seite kämpft! Ich muss mich dann unweigerlich fragen: Wer bestimmt im Endeffekt, was „gut“ oder „böse“ ist? Irgendwie ist der „brave Soldat“ immer nur der Blöd- oder Buhmann der „Nation“! Das gilt ebenso für Soldatinnen.
Riggi Schwarz, Büchenbach
Britischer Marxist verteidigt die Nato
„Marxist über die Linke und den Krieg: ‚Wacht auf!‘ Paul Mason ist Marxist – und verteidigt die Nato“, taz vom 22. 5. 22
Werter Genosse Mason, sobald die USA dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten sein werden, werde auch ich die Nato unterstützen. Versprochen! Großes Indianerehrenwort!
Hans Horch, Saarbrücken
Nato? Na.turally to.gether?
Russland, China und alle Länder der Welt treten der Nato bei! Dann könnten alle zusammen die gemeinsamen Feinde wie Armut, Hunger, Krankheiten, Klimawandel, Artensterben, Diskriminierung, Faschismus bekämpfen! Na.turally to.gether … Na.to Ernst Ludwig Becker, Weiterstadt
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