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Einigung in Potsdam

Neues Konzept über Nutzung der Garnisonkirche

Im Streit über die Gestaltung und Nutzung des historischen Standorts der Potsdamer Garnisonkirche und seiner Umgebung ist ein Durchbruch erzielt worden. Vertreter der Stadt, der evangelischen Garnisonkirchenstiftung und des bislang vom Abriss bedrohten Kultur- und Kreativzen­trums neben der Baustelle des neuen Garnisonkirchturms hätten sich auf einen Kompromiss verständigt, hieß es bei der Vorstellung des Konzepts am Mittwoch in Potsdam. Im Mittelpunkt stehe ein „Haus der Demokratie“ auf dem Areal des früheren Kirchenschiffs, in dem unter anderem ein neuer Plenarsaal für die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung entstehen soll.

Ein neues Kirchenschiff soll, anders als von vielen Anhängern eines Wiederaufbaus der 1945 zerstörten und 1968 in der DDR abgerissenen Kirche gewünscht, nicht errichtet werden. Der einst für den Abriss gesprengte Kirchturm wird seit 2017 neu gebaut. Die evangelische Kirche will ihn für historische Aufklärung, Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen. Das gesamte Bauprojekt ist vor allem wegen der Geschichte der früheren preußischen Militärkirche unter anderem in der NS-Zeit umstritten, die Garnisonkirche gilt als Ort und Symbol antidemokratischer Kräfte. Hitler hielt dort 1933 eine Rede bei der Inszenierung der Eröffnung des Reichstags.

Das alte DDR-Rechenzentrum, in dem seit einigen Jahren das Kultur- und Krea­tivzentrum untergebracht ist, soll dem neuen Konzept zufolge anders als bisher geplant weitgehend erhalten werden. Das Gebäude mit einem denkmalgeschützten Kunstwerk aus DDR-Zeiten steht zum Teil auf dem Areal des früheren Kirchenschiffs. Alle drei Bauten am Ort sollen ein gemeinsames Forum bilden.

Sollte das Konzept angenommen werden, soll 2022 zunächst ein Raumprogramm entwickelt werden und dann ein Architektenwettbewerb folgen. Ziel sei, bis Ende 2023 die planerischen Grundlagen für das Bauvorhaben zu schaffen. (epd)

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