KONZERT : Noch mehr Geschichten
Ein klein wenig anders war die Entstehungsgeschichte von Tori Amos’ zehntem Album „Abnormally Attracted to Sin“, das im Mai erschienen ist. Eigentlich hatte die idiosynkratische Sängerin gerade alle Häncde voll zu tun, die Musik zu Samuel Adamsons Adaptation von George MacDonalds „The Light Princess“ zu schreiben und eine Live-DVD vorzubereiten. Beim Durchsehen der Aufnahmen fiel ihr dann aber auf, dass die Personen, die sie für den Vorgänger „The Doll Posse“ entworfen hat, noch viel mehr Geschichten zu erzählen haben. Einerseits knüpft „Abnormally Attracted to Sin“ damit an „The Doll Posse“ an, andererseits hat die Mitarbeit an einer Theaterproduktion thematisch und musikalisch deutliche Spuren hinterlassen. 17 Songs finden sich auf dem Album, musikalisch auf erwartbar hohem Niveau: schwerfällig, vertrackt und melancholisch-düster. Dabei gibt es diesmal Tori allein am Bösendorfer-Flügel recht selten, stattdessen sind nun wabernde Synthie, an Madonna erinnernde Beats und irgendwie Trip-Hop-iges zu hören. MATT
■ So, 27. 9., 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz