Zahl des Tages: 90 Prozent
Kein Witz: „Die Staatsregierung hält Wort!“ So beginnt die Sächsische Staatskanzlei eine Pressemitteilung – als sei sie selbst darob erstaunt. Kein Witz ist hoffentlich auch die Nachricht selbst: Pödelwitz und Obertitz dürfen bleiben, im mitteldeutschen Braunkohlerevier wird nicht mehr umgesiedelt. CDU, Grüne und SPD hatten das 2019 im Koalitionsvertrag vereinbart, aber nicht rechtssicher gemacht. Nun erklärte auch der Braunkohlekonzern Mibrag, er wolle die beiden Dörfer am Rand des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain nicht abbaggern. Die Initiative „Pro Pödelwitz“ kann sich also abklatschen – auch wenn es spät kommt: rund 90 Prozent der früheren Bewohner:innen sind längst weggezogen.
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