: Wie ihr Name an der Tür
Rosenberg, Feuerstein, Charpentier, Doudna …
Die Emanzipation schreitet voran! Überall tauchen neue Frauen in entscheidenden Funktionen auf. In Schweden wurden am Mittwoch die Genschneiderinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna mit dem „Nobelpreis für die Büchse der Pandora“ beglückt, wie ein Genscherenkritiker sofort bekrittelte. In Berlin bekam die Bundeswehr die tolle Nachricht, dass Marianne Rosenberg künftig die MAD leiten wird. Als späte Nachfolgerin von Herbert Feuerstein, der mal Chefredakteur von MAD war, gestern aber das Zeitliche segnete. Wenn jetzt noch in einer atemlosen Nacht-und-Nebel-Aktion Helene Fischer Außenministerin wird, dann wird die Welt noch verrückter. Für Irritation sorgten jedoch Recherchen des BND, dass die deutsche Ausgabe der MAD längst eingestellt ist, und zwar schon seit 1995. Sofort wurde Marianne gegen Martina Rosenberg ausgetauscht und die MAD gegen den MAD. Auch was den Preis für Charpentier und Doudna betrifft, hagelte es Kritik, diesmal aus feministischen Kreisen – Stichwort „Waffen der Frau“. Endlich einmal Chemikerinnen, dann aber bloß welche mit Schere! Als ob nicht auch Männer schneidern könnten! Es scheint noch ein langer Weg bis zur schneid- und neidlosen Gleichberechtigung.
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