KIRCHENPOP : Fremdartige Welt
„Jesus würde […] seine berühmte Predigt an die Jünger statt vom Berge herab wohl eher von der Hauptbühne eines großen Stadions aus multimedial in Szene setzen, stilistisch zwischen Bob Dylan, Cliff Richard und Hans-Jürgen Hufeisen hin- und herpendeln“, ist sich der evangelische Theologe Peter Bubmann sicher. Fremd, seltsam und bizarr kommt der Schulterschluss von Bergpredigt und Rockkonzert hingegen all jenen vor, die nicht Partei- oder besser Kirchgänger seiner tragikomischen Mission sind: Um dem Schwund jugendlicher Gottesdienstbesucher_innen entgegenzutreten, haben die Amtskirchen seit den 70ern den Schulterschluss von religiösem Dogmatismus und popkulturellem Freiheitsversprechen geprobt. Herausgekommen ist das merkwürdige Genre des Sakropop, dessen Höhepunkte Testcard-Mitherausgeber und Skug-Redakteur Frank Apunkt Schneider morgen im Golem vorspielen und umfassend erläutern wird. MATT
■ So, 5. 8., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 84