piwik no script img

brief des tages

Neue Corona-Fragen

„Kollateralschäden der Pandemie“,

taz vom 12. 8. 20

Die Wahrheit zur epidemiologischen Analyse von Veränderungen im Spektrum der akuten und chronischen Leiden in Corona-Zeiten muss Gegenstand einer unabhängigen wissenschaftlichen Studie werden. Gefühlte Temperaturen sind beispielsweise bedingt interessant, aber für Klimaprognosen oder OP-Indikationen irrelevant.

Wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, können folgende Fragen erörtert werden: Ist eine solche Krise vielleicht eine neue Situation für psychosomatisch komplexe Erkrankungen wie den Herzinfarkt? Ist ein Rückgang der Inzidenz auszuschließen? Sank die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle durch vormals bekannte Problemkeime in Krankenhäusern? Hat Corona dazu beigetragen, dass die Pflegegrade von dementen Heimbewohner:innen im Lockdown rasant stiegen? Wie liegen unsere Ergebnisse im europäischen Vergleich? Da Professor Wieler (RKI) von Autopsien abriet, ist die Datenlage diesbezüglich pathologisch mau, die Beweisaufnahme schwierig. Wir brauchen erneut die Epidemiologie und Daten aus Registern. Dafür sollte rasch Geld bewilligt werden. Martin Rees, Dortmund

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen