: neuim kino
„Buy the boat.“ Wie ein Mantra wird der Satz wiederholt. Martin hat es bitter nötig. Ein Fischer ohne Boot, hängt er notgedrungen seine Netze am Strand aus, wirft Käfige in die Hafenbucht. Der Ertrag ist gering. Für das, was er will, reicht es kaum. Was er will, steht auf einer Keksdose: „Boat“. Denn den Kutter des verstorbenen Vaters nutzt der Bruder, um Touristen die Küste von Cornwall zu zeigen oder lässt eine Junggesellengesellschaft auf Sauftour zu Wasser. Martin kann den Anblick kaum ertragen. Der Film braucht wenige Worte und Gesten, um zu erzählen und auf größere Themen zu kommen. „Bait“ ist der jüngste Spielfilm des englischen Filmemachers Mark Jenkin. Und war eine der Überraschungen der Berlinale, wo er seine Premiere hatte. Schwarz-Weiß auf 16 mm gedreht, wirken die Aufnahmen wie aus einer vergangenen Zeit. Statt die Bilder einer nostalgieseligen Vergangenheit heraufzubeschwören, schildert „Bait“ jedoch sehr gegenwärtig, wie die Gentrifizierung auch den beschaulichen Südwesten Englands bedroht. Wolf Kino
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen