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Galerie Nagel Draxler & Nagel Draxler KabinettZerlegen nach Augenmaß

Alf Lecher, „Alf Lechner. Estate“, Ausstellungsansicht, 2019 Foto: Simon Vogel; Courtesy Galerie Nagel Draxler Berlin/ Köln & Alf Lechner Stiftung

Die Dekonstruktion und Rekonstruktion geometrischer Grundformen sind im skulpturalen Werk Alf Lechners (1925–2017) stets eins: Auch wenn seine kantigen Gerippe aus oxidiertem Stahl auseinandergeklappt auf dem Boden liegen, setzt das Auge die „Würfelskelette“ wieder zu einem Kubus zusammen – oder versucht es zumindest, denn nicht immer ergeben die Teile wieder einen Würfel, oft ist da ein Stück zu viel eingebaut, gibt es plötzlich ein paar Zentimeter Überhang. Erlebbar ist dies in der Ausstellung „Alf Lechner. Estate“ in den Räumen von Nagel Draxler. Die Titel für Konstellationen aus Vierkantstahl wie „Konjunktionen 2 C“ (1974/75) verdeutlichen, dass das innere Puzzeln hier als Verb zu verstehen ist, als Wahrnehmungsprozess, in dem das streng mathematisch Konstruierte mehr ergibt als die Summe seiner Teile. Als Entsprechung dieser der Kontrolle entkommenden Phänomenologie können Lechners Grafitzeichnungen gelten, die sich gänzlich organisch auf ihrem Untergrund zusammensetzen. Einzig lineare Beigabe bleibt hier ihr Rahmen aus Stahl. nym

Bis 31. 8., Galerie Nagel Draxler, Weydingerstr. 2/4 & Nagel Draxler Kabinett, Rosa-Luxemburg-Str. 33, je Di.–Sa. 11–18 Uhr

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