brief des tages:
Gefasel von „humanitären Gründen“
„Zeit, sich von Guaidó zu verabschieden“, taz vom 2. 5. 19
Danke, danke, danke! Ein Lichtblick ist dieser Kommentar von Bernd Pickert im Dunkel des wirklich unerträglich von „humanitären Gründen“ in Venezuela faselnden Medienstroms. Dabei sind es doch nur die sehr offensichtlichen Interessen der USA und vor allem eben dieses unverantwortliche Mitwirken an der Eskalation in Venezuela durch Deutschland und die 50 Staaten, die hier angesprochen werden. Das Bedenkliche ist, dass die taz hier fast das einzige Medium ist, welches diese Perspektive veröffentlicht.
Die USA setzen in Venezuela eine doch allseits bekannte Tradition einer brutalen Durchsetzung ihrer Interessen (unter anderem mit Hilfe rechtsterroristischer Gruppen) in Lateinamerika fort. Die Position von Deutschland, die Position meines Parteigenossen und Außenministers Heiko Maas, der hier von der Notwendigkeit des Eingreifens aus humanitären Gründen spricht, kann ich nur als heuchlerisch bezeichnen, nicht nur vor dem Hintergrund des Vergleichs mit Saudi-Arabien. Hier bedarf es einer eigenständigen Position Deutschlands, der EU. Andreas Rosenhagen, Bremen
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