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das ding, das kommtPang + Pang = Hang

Das Original-Instrument Hang darf niemand nachbauen, wer es kaufen wollte, musste sich bewerben. Dabei geht es doch um die Integration von „Zonen harmonischer Ordnung“ Foto: Michael Paschko/Wikimedia Commons

Oben Pang, unten Pang, eins heißt Ding, eins Gu, und alles: Hang. Und stellt man noch ein Hang daran: Nicht Hänge heißt der Plural, nein: Hanghang! Sprachmalerisch eröffnet dieses wie zwei zum Ufo zusammengebastelte Klangschalen aussehende Musikinstrument schon mal schöne Möglichkeiten. Und wer es, das Hang also, mit der Hang – Bernerdeutsch für: Hand – genau dosiert berührt und also ganz im Sinne der Erfinder*innen den schwingenden Ding (ja: der) und den schwingenden Gu zu einem Gesamtklang integriert: Der (oder: die) hat einen Helmholtzresonator zur Hand, ach: Hang, der allerhand Möglichkeiten feinster Anregung bietet: Antippen, Anregen, leichtes Anschlagen, Streichen oder Zupfen, aber niemals: Harmonien zerstörendes Draufhauen.

„Wer hat’s erfunden?“ (Ricola-Werbung): zwei Schweizer*innen, Felix Rohner und Sabina Schärer, 2000 in Bern. 13 Jahre lang haben sie das Instrument exklusiv von ihrer Firma Panart Hangbau AG bauen lassen, dann war Schluss. Seitdem widmen sie sich der Entwicklung anderer Instrumente aus gasnitrierten Stahlblechen: Gubal oder Balu heißen die. All diese Namen haben sie sich markenschützen lassen. Niemand, der das Original nachbaut – rund 150 Produzent*innen zählen die Schweizer*innen –, darf es so nennen. Und den Ding nebst Gu einfach so zu kaufen – auch das war nicht im Sinne seiner Erfinder*innen. Interessent*innen mussten sich „bewerben“, ihr Vorhaben begründen.

Es gebe jedenfalls, so steht es auf der Internetseite des Unternehmens, ein „Spannungsverhältnis mit Herstellern von Nachbauten, Kopien oder Fälschungen der Hang®-Skulptur der Jahre 2000–2013“, die ihre Instrumente Handpan, Cupola, Pantam, oder dischi armonici nennen. Dabei geht es doch darum: um die Anregung von „Zonen harmonischer Ordnung“. So nennen die Hangbauer*innen die Tonfelder, die auf den beiden Klangschalen oben und unten eingebettet sind.

Eine, die das perfekt beherrscht, ist Fabiana Olsen, die das tragbare Klang-Ufo am liebsten auf den Straßen des südlichen Europas spielt. Dieses Jahr verbringt sie den Winter ausnahmsweise in Hamburg und wärmt NordFrostbeulen mit den warmen Muldenklängen.

Robert Matthies/Imke Staats

Sa, 26. 1., 17 Uhr, Hamburg, Chon-Jie-In-Haus

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