: Rote Kolonie im Kosmos
Furchtlose Tomaten gehen auf Mission ins All
Womöglich wird es ein kleiner Schritt für Menschheit, aber ganz bestimmt ein riesengroßer für die Tomate – bedenkt man, wie sehr das erdverwachsene Gemüse an seinen Wurzeln und der heimatlichen Scholle hängt. Gestern ist in Bremen ein flugfähiges Gewächshaus mit zu allem entschlossenen Tomatenpflanzen auf eine weite Reise geschickt worden. Mit Lkw und Flugzeug geht es für die Paradeiser zunächst nach Los Angeles, im November soll die rote Reisegruppe dann mit einer Rakete ins All geschossen werden. In 600 Kilometern Höhe werden die Gewächse dann unter abenteuerlichen Gravitationsbedingungen zu gedeihen versuchen – wie weiland die tapfere Laika, obwohl die arme Sputnik-Hündin sicher nicht das erbaulichste Beispiel für Weltraumeroberer in spe ist. Forscher wollen den Tomaten dann beim Wachsen im All zuschauen. „Das wird sehr spannend“, zitierte DPA gestern den zuständigen Projektleiter Hartmut Müller. Neben bloßem Nervenkitzel erwarten die Wissenschaftler von der „Eu:Cropis“-Mission aber auch wichtige Erkenntnisse für künftige Raumfahrtmissionen zu benachbarten Himmelskörpern. Künftige Astronauten erwarten vom Ausgang des Experiments hingegen Hinweise auf den Speiseplan künftiger Raumfahrtmissionen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen