das georgien-wetter: Die grusinische Küche (5)
Nichts liebt der Grusinier mehr als den Snack für zwischendurch, den man in Georgien Lekbet nennt. „Ein Lekbet ist wie das Leben, kurz und krumm“, sagt ein grusinisches Sprichwort. Für Nicht-Georgier ist das Lekbet ein großes Rätsel, denn niemand außerhalb des Kaukasus weiß, ob es ein Riegel, eine Waffel oder ein Gebäck ist. Vor dem Lekbet haben die Georgier eine Mauer des Schweigens errichtet. Bekannt ist nur, dass die Zwischenmahlzeit aus den alten Sagen Grusiniens stammt und zu allen Zeiten die Georgier glücklich gemacht hat. „Lekbet ist ein Muss / wie jeder Pferdekuss“, dichtete einst der Poet Giorgi Zamtaradze, der im 17. Jahrhundert zum Tod durch die Darmhaspel verurteilt wurde, weil er einem Russen öffentlich ein Lekbet gezeigt hatte. Den Russen traf danach der Schlag. Weshalb noch heute das Lekbet mit einem Schlag Sahne serviert wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
