unterm strich:
Die Düsseldorfer Kunstsammlung K20 hat ihre Retrospektive über die Künstlerin Anni Albers (siehe taz vom 20. Juli) um ein selten gezeigtes Textilkunstwerk ergänzt: „Six Prayers“ besteht aus sechs Stoffbahnen, die an die sechs Millionen ermordeten Juden Europas erinnern sollen. Anni Albers, die am Bauhaus ausgebildet worden war und 1933 mit ihrem Mann in die USA emigrierte, schuf dieses Werk 1966/67 im Auftrag des Jüdischen Museums in New York. Das fast zwei Meter hohe und drei Meter breite Bildgewebe aus Baumwolle, Leinen, Bast und Metallgarn war in den vergangenen Jahrzehnten nur zweimal auf Ausstellungstourneen in Europa zu sehen. Mit dem Gewebe aus grauen, braunen und beigefarbenen Fäden, in das silbernes Metallgarn Akzente setzt, habe Albers eine meditative Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust schaffen wollen, erklärte das Museum. In den Grund habe die Künstlerin weiße und schwarze Fäden eingewoben, deren Spuren wie ein nicht entzifferbarer Text anmuteten.
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