Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Ein Huhn, das fraß, man glaubt es kaum, die Blätter von ’nem Gummibaum. Dann ging es in den Hühnerstall und legte einen Gummiball.“ So viel Handlungsspielraum haben Legebatterie-Hühner nicht, und das Atze Musiktheater hat sich die artgerechte Tierhaltung und gesunde Ernährung als Thema herausgepickt: „Die Hühneroper“ ist ein „Singspiel über das Leben auf einer Hühnerfarm und die Kraft von Träumen“ und geht am Samstag um 16 Uhr über die Bühne: Hühnchen ist eines von 3.333 eingepferchten Legehühnern. Als es zufällig nach draußen, an die frische Luft gelangt, Himmel und Sonne sieht, einen frischen Regenwurm kostet, ist nichts mehr wie es war. Es steckt die anderen Hühner mit seinem Freiheitsdrang an, aber aus Angst vor dem Fuchs verkrümeln sich die Hühner abends doch immer wieder in den Stall. Um ihren Traum vom der artgerechten Leben zu verwirklichen, nehmen sie „ihr Leben in die eigene Kralle“ und kämpfen gegen Einkerkerung und Kraftfutter. Das tun sie singend, mit Balladen, einer Gacker-Arie oder einem groovigen Lied, das vom „dümmsten Hühnerhalter“ berichtet, instrumentiert mit Kontrabass, Quintfidel, Harmonium, Mandole und Gitarre (www.atzeberlin.de, Tickets 10 €, ab 6, 75 Minuten ohne Pause).
Wenn der Fuchs schon kein renitentes Legehuhn vor die Schnauze kriegt und, wie man hört, ja auch nicht Bus fahren darf, weil unverständige BVG-Busfahrer ihnen den Zutritt verwehren, verzieht er sich eben in seinen Bau. Spuren hinterlässt er aber schon, und nach denen werden Familien mit Kindern ab sechs Jahren im Britzer Garten am Freitag von 16 Uhr bis 18. 15 Uhr Ausschau halten. Sie werden nicht nur den „Füchsen auf der Spur“ sein, sondern auch seinen besonderen Gang ausprobieren und versuchen, genauso gut zu hören und zu riechen wie der Kollege im roten Pelz (Anmeldung über die VHS Tempelhof-Schöneberg, Kosten ca. 7 € für einen Erwachsenen mit einem Kind, Treffpunkt Parkeingang Sangerhauser Weg).
Bis auf die Papiertheater-Aufführung „Der kleine Drache Hicks“ gestaltet sich der „Familientag“ im Märkischen Museum tierlos. Dafür werden am Sonntag ab 11 Uhr im Museumslabor Hosentaschenbücher kreiert, Laternen gebaut und in persischen und arabischen Schriftzeichen geschrieben, in der großen Halle werden historische Spiele gespielt, und in den einzelnen Ausstellungsabteilungen wie Frisörsalon, Schule oder Stadtmodell gibt es für Menschen mit und ohne Bart, Enkel mit ihren Großeltern oder Freunde der Berliner Verkehrsbetriebe allerlei Spannendes zu erleben (www.stadtmuseum.de, Erwachsene 3 €, Kinder bis 18 Jahre frei).
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