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Russen wollen mehr Schröder

MOSKAU rtr/epd | Exbundeskanzler Gerhard Schröder hat wieder ein Jobangebot aus Russland erhalten. Die Regierung in Moskau nominierte ihn für den Posten eines unabhängigen Direktors im Board – einer Art Aufsichtsrat – des halbstaatlichen Ölkonzerns Rosneft. Die Entscheidung fällt am 29. September. Während Schröder selbst sich nicht zu der Idee äußerte, mahnte ihn die Gesellschaft für bedrohte Völker, sich nicht vom Kreml dafür „missbrauchen zu lassen, die Russlandsanktionen der EU auszuhebeln“. Die Menschenrechtler mutmaßen, der Konzern wolle Schröders Kontakte nutzen, um sich der Beschränkungen zu entledigen, nachdem er im März mit einer Klage gegen sie gescheitert war. Rosneft steht in der Kritik, weil er mit seiner Öl- und Erdgasförderung in der Arktis und in Sibirien die Lebensgrundlage der dort lebenden indigenen Völker zerstört. Schröder ist bereits Vorsitzender des Aktionärsausschusses des Pipeline­konsortiums Nord Stream AG, das von der russischen Gazprom geführt wird.

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