: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Auch Männer können Mama werden
Schlechte Nachrichten für „Die-Familie-aus-Mann-und-Frau-ist-die-Keimzelle-der-Gesellschaft“-Rufer. Japanische Forscher haben erstmals aus Hautstücken von einer Maus Eizellen und Spermien gezüchtet. So wurde eine funktionsfähige Eizelle aus Stammzellen gezüchtet, mit Mäusesperma befruchtet und in eine Mäusefrau eingepflanzt. Das Ergebnis: süße Mäusebabys. Der Weg von der Maus zum Menschen ist zwar weit, aber nicht undenkbar. In der Konsequenz könnten also auch zwei Männer genetische Eltern eines Kindes werden – oder zwei Frauen. Verrückte neue Welt.
2. Schreiben kann man lernen, kostet halt Geld
Nicht verrückt, sondern langweilig ist der diesjährige Deutsche Buchpreis für Bodo Kirchhoff „Widerfahrnis“. Für manche Beobachter jedenfalls eine Enttäuschung, hatten sie doch vor allem auf Thomas Melle gesetzt. „Widerfahrnis“ erzählt die Geschichte eines älteren Mannes, der eine ältere Frau trifft, mit ihr nach Italien durchbrennt, wo sie auf ein Flüchtlingsmädchen treffen. Apropos Italien. Dort bietet Kirchhoff mit seiner Frau Schreibkurse in seinem Haus an. 1.900 Euro pro Woche – ohne Flug und Hotel. Schreibenlernen mit dem Buchpreisträger am Gardasee – dazu gibt’s laut Homepage intensive Betreuung, gutes Essen und warme Socken.
3. Sprechen ist Silber, singen ist Gold
Noch eine Auszeichnung für einen alten Mann: Bob Dylan hat den Literaturnobelpreis gewonnen. Ist schon etwas länger her – und genauso lange hat sich Dylan nicht dazu geäußert. Mittlerweile hat die Schwedische Akademie ihre Kontaktversuche aufgegeben. Während alle Welt über den ersten Musiker als Literaturnobelpreisträger diskutiert, macht der einfach, was er am besten kann: singen.
4. Amis hören auf Clinton
Donald Trump behauptet gerne, er habe den Irak-Krieg 2003 abgelehnt. Im finalen TV-Duell wirft seine Kontrahentin Hillary Clinton ihm deshalb am Mittwoch vor zu lügen, was Trump mehrfach mit seinem berühmtem „wrong“ konterte. Darauf Clinton: „Ich will, dass jeder bei Google nach ‚Donald Trump Irak‘ sucht. Ihr werdet Dutzende Quellen finden, die belegen, dass er für die Invasion des Iraks war.“ Wenige Minuten, nachdem Clinton das Wahlvolk zum Googlen aufrief, stiegen die Anfragen nach „Donald Trump Irak“ laut Google Trends signifikant an. Auch mal schön, wenn Menschen auf Politiker hören.
5. Die Hauptstädter sind unglücklich
Laut Glücksatlas, den die Deutsche Post jährlich erstellen lässt, rutschen die Berliner im bundesweiten Glücksranking immer weiter ab. Nur noch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist man trübsinniger. Arm, einsam, arbeitslos und krank fühlen sich die Hauptstädter laut Studie. Bundesweit dagegen steigt das Glück, die glücklichsten Deutschen sind die Franken und die Niedersachsen. Paul Wrusch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen