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Alternative im Konjunktiv
betr.: „Asylrecht des Stärkeren“, taz vom 28. 6. 166
Die Überschrift des Meinungsartikels der jungen Forscher des „Institutes für Weltwirtschaft“ hat mich natürlich neugierig gemacht, der Inhalt aber bald enttäuscht. Ein starkes Stück von Halbwissen, Behauptungen und falschen Verknüpfungen! Keine Erwähnung findet die fatale Rolle der zerstörerischen Wirtschaftspolitik Deutschlands und der EU, die die Menschen zur Flucht zwingt. Deutsche Waffenlieferungen 2015 in Rekordhöhe: geschenkt! Gewinne für europäische Unternehmen durch Energiegewinnung in den Ländern des Südens, die dort immense Klimaschäden anrichten: was geht uns das Klima an!
Und das Ganze wollen die Autoren auch noch als humanitäre Alternative verstanden wissen, allerdings im Konjunktiv!
ANNETTE BÄNSCH-RICHTER-HANSEN, Wiesbaden
Fremdbestimmt
betr.: „Europa im Hauruckverfahren“, taz vom 30. 6. 16
TTIP und Ceta sollen nun also doch nur vom EU-Parlament ratifiziert werden. Eine knappe Woche nachdem sich Großbritannien aus der EU verabschiedet hat, weil sie die gefühlte Fremdbestimmung der EU/
Brüssel nicht mehr hinnehmen wollen. Man sollte nun meinen, dass die EU-Regierungschefs daraus Lehren ziehen müssen. Doch mit dieser Aussicht, dass weiterhin berechtigte Bürgerinteressen in Bezug auf beide Freihandelsabkommen ignoriert werden, beschleunigt man nur wieder dieses Gefühl des Fremdbestimmtwerdens.
Wundern sollte man sich dann über Politikverdrossenheit nicht mehr, sondern sich dem allgemeinen Eskapismus anschließen, der sich im neuen Slogan einer Elektronikkette manifestiert: „Hauptsache, ihr habt Spaß!“
THOMAS BUTTERBRODT,
Wennigsen
„Luft“geschäfte
betr.: „Soros wettet gegen die Deutsche Bank“, taz vom 29. 6. 16
Diese Meldung zeigt wieder eindeutig, welche Werte hinter diesen Finanzgeschäften stecken, nämlich gar keine. Angeblich wurden durch den Brexit drei Billionen Euro verbrannt, aber man hat noch nicht einmal die Feuer gesehen, alles nur „Luft“-Geschäfte mit ein paar Klicks an Banken-Rechnern.
Die Stadt Frankfurt rechnet damit, dass ca. 10.000 Finanzdienstleistende demnächst aus der Banken-Metropole London an den Main ziehen, um hier ihre windigen Geschäfte im EU-Raum besser tätigen zu können. Ich kann locker darauf verzichten, wir haben von diesen Experten jetzt schon eher zu viele, aber die Mieten steigen schon einmal. Wo sind eigentlich die Politiker, die diesem Finanzspektakel und Investoren-Legenden wie George Soros endlich einmal Zügel anlegen?
HANS-JÖRG „Boris“ GUDENAU,
Frankfurt am Main
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