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Archiv-Artikel

Messe zum Reichwerden

Beim Börsentag in der Hamburger Handelskammer kann man sich kostenlos über das Geldanlegen schlau machen. Themenpark zum Investieren mit ökologischem und sozialem Anspruch

von Gernot Knödler

Als eine Handvoll Studenten 1996 mit einem Dutzend Aufstellern und ein paar Tapetentischen den ersten Börsentag veranstalteten, konnten sie kaum hoffen, dass daraus einmal die bedeutendste Finanzmesse in Norddeutschland würde. Zur zehnten Veranstaltung können sie am 29. Oktober in der Handelskammer 90 Aussteller begrüßen – von der Regenbogen AG über die Raiffeisenbank in Jungholz und die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz bis zur Norddeutschen Affinerie und Goldmann Sachs International. Die Möglichkeiten einer nachhaltigen Geldanlage werden dabei zum zweiten Mal in Folge mit einem „Themenpark“ vertreten sein.

„Unser Ziel ist es, eine breite Öffentlichkeit für das Thema Börse und Finanzen zu interessieren“, sagt Matthias Eichwald vom Hanseatischen Börsenkreis der Universität zu Hamburg, einem studentischen Verein, der sich der Förderung der Aktienkultur verschrieben hat. Für den Börstentag kooperiert der Verein inzwischen mit der Börsen AG (Hamburg/Hannover) und der Handelskammer, deren gediegene Räume den passenden Rahmen für 65 Vorträge und Podiumsdiskussionen bieten.

Zur Zeit des ersten Börsentages boomte der Aktienmarkt. Viele Deutsche machten ihre ersten Erfahrungen mit dem Wertpapiergeschäft. Wer damals an der Börse investierte, schien nichts falsch machen zu können. Der Beratungsbedarf war groß und scheint seit dem Aktiencrash 2001/2002 eher größer geworden zu sein: Im Programm finden sich Podiumsdiskussionen und Vorträge zur besten Vorsorgestrategie für das Alter, zum Aufspüren der besten Investmentfonds, zum Investieren in Schwellenländern und zu Bundeswertpapieren. Es präsentieren sich aber auch Firmen wie die S.A.G. Solarstrom, die verspricht, den einfachsten Weg zu zeigen, auf dem man in Photovoltaik investieren kann.

Für die Studenten, insbesondere der Wirtschaftswissenschaften, liege der Reiz im Praxisbezug, sagt Eichwald. Die Leistung, so eine Messe aufzuziehen, macht sich gut im Lebenslauf und wird von der Öffentlichkeit gewürdigt. Außerdem ergeben sich Kontakte zu Unternehmen, die fürs berufliche Fortkommen förderlich sind.