Unterm Strich:
Der Kameramann Vilmos Zsigmond ist tot. Zsigmond, der zu den einflussreichsten Kameraleuten Hollywoods zählt und 1978 mit dem Oscar geehrt wurde, starb am Neujahrstag im kalifornischen Big Sur. Sein Geschäftspartner habe als Todesursache „eine Kombination vieler Krankheiten“ genannt. Zsigmond starb im Alter von 85 Jahren. Der 1930 in Szeged geborene Ungar hatte 1956 den Einmarsch der Russen in Budapest fotografiert und war dann mit den Aufnahmen in den Westen geflohen. In den USA fand er rasch Arbeit als Kameramann, drehte zuerst allerdings lediglich drittklassige Filme wie den Science-Fiction-Streifen „2071 – Mutan-Bestien gegen Roboter“ von 1964. Anfang der 1970er Jahre führte er hingegen bei dem Western „McCabe & Mrs. Miller“ und beim Kinoklassiker „Beim Sterben ist jeder der Erste“ die Kamera. Und für Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ erhielt er schließlich einen Oscar. Zu seinen weiteren Arbeiten gehörten „Die durch die Hölle gehen“, „Menschen am Fluß“, „Fegefeuer der Eitelkeiten“ und „Black Dahlia“. Zuletzt drehte er im Jahr 2010 noch Woody Allens „Ich sehe den Mann deiner Träume“.
Die italienische Regierung will zum ersten Mal seit Jahren wieder massiv in die Rettung gefährdeter Kunstschätze, Denkmäler und Kulturgüter des Landes investieren. Kulturminister Dario Franceschini stimmte am Montag einem entsprechenden Programm zu, das in den kommenden drei Jahren ein Paket von 300 Millionen Euro für den Schutz des kulturellen Erbes vorsieht. Dieses Vorhaben zeige, dass die Kultur erneut in den Mittelpunkt der italienischen Politik gerückt sei, so Franceschini: „Von der Kunst bis zur Archäologie, von den Bibliotheken bis zu den Archiven, von den Museen bis zu den Restaurationen“ gebe es keinen Sektor, der nicht von den Plänen profitieren werde. Die Gelder würden auf insgesamt 241 Projekte verteilt, teilte das Ministerium in Rom mit. Unter anderem sollen 13 Millionen Euro für die Restaurierung der „Domus Aurea“ – des goldenen Palastes des Kaisers Nero – nahe dem Kolosseum aufgewendet werden. 6 Millionen sollen in den Schutz von Venedigs Altstadt fließen, 3,5 Millionen werden für die Zentralbibliothek von Florenz zur Verfügung gestellt. Schon im vergangenen Jahr waren 360 Millionen Euro zum Erhalt kultureller Schätze in fünf Regionen Süditaliens bereitgestellt worden. Kritiker beklagen seit Jahren, dass Italien seine Kunstschätze verfallen lasse und die Politik sich nicht ausreichend für deren Erhalt engagiere.
Die Museen in der Bremer Böttcherstraße haben am Montag ihren neuen Direktor, den Kunsthistoriker Frank Schmidt, vorgestellt. Der 45-Jährige arbeitet seit Oktober 2011 als wissenschaftlicher Direktor der Kunsthalle in Emden und soll seine neue Position am 1. Februar antreten. In Bremen folgt er auf Verena Borgmann, die das Haus seit August 2014 kommissarisch als Nachfolgerin von Frank Laukötter leitete. Schmidt, der in Wetzlar geboren wurde, hat in Gießen und München studiert. Er arbeitete als Kurator unter anderem in Baden-Baden, Ingolstadt und Düsseldorf. Zu den Museen Böttcherstraße zählen zwei miteinander verbundene Häuser: Im Ludwig Roselius Museum, einem altbremischen Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert, wird Kunst und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zum Barock präsentiert. Das Paula Modersohn-Becker Museum zeigt in einem expressionistischen Backsteinbau Sammlungen von Paula Modersohn-Becker (1876–1907) und Bernhard Hoetger (1874–1949). Es ist das erste Museum auf der Welt für eine Malerin.
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