: kurzkritik Parker macht funkig gute Laune
Nein. Ohne die schwarze Sonnenbrille will Maceo Parker nicht auf die Bühne. Zu uncool. Und schließlich will er am Ende des Abends noch Ray Charles‘ unnachahmliches „Georgia“ covern.
Doch Maceo Parker, das ist nicht melancholischer Soul. Sondern explosiver Funk, getragen von Parkers präzisem wie scharfem Alt-Saxophon. Er will vor allem eines: ganz unbeschwert unterhalten.
62 Jahre ist der Meister aus North Carolina alt, und mit Anzug und Krawatte kommt er daher wie der Funk-Professor persönlich. Eine schwarze Saxophonlegende, die ihr Handwerk noch bei James Brown gelernt hat, dem Godfather of Soul. Seit 30 Jahren macht Maceo Parker nun sein eigenes Ding, eine Mischung aus rhythmischen Grooves und Improvisationen, bei denen acht Begleiter – darunter Parkers Sohn – ihr Können demonstrieren dürfen. Schneller Bläser-Funk mit gelegentlichen Ausflügen ins Jazzige, sparsam mit Gesang unterlegt. Schließlich singt Parker auch – obschon seine Stimme am Sonntag im „Modernes“ ein wenig dumpf daher kam. Für gute Stimmung sorgt er trotzdem, und irgendwann springt der Funke auch auf die anfangs nur leise mitwippenden Bremer über. Got Funk? Oh Yeah! Jan Zier