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Sonntag, 25. 10., 19.30 Uhr
Surreal
Als „musikalisch-theatralisch-soziologische-humoristische Auseinandersetzung“ mit einer Stummfilmadaption von Shakespeares Theaterstück „Der Sturm“ kündigt ein interdisziplinäres Kollektiv den Abend „Shakespeare Surreal“ an. Mitwirkende sind die Band Flow Job, die Schauspieler Tim Lee und Christian Bergmann, der Musiker VB Schulze sowie die Video-Künstler Tilman Rößler und Florian Wilke. Ein Conferencier führt Gespräche mit fiktiven Experten und diskutiert mit Betroffenen. Seltsam? Aber so steht es geschrieben ...
Theater am Leibnizplatz
Donnerstag, 29. 10., und Samstag, 31. 10., 20 Uhr
„Haul“ – Dumm klickt gut
Das englische Wort „haul“ bedeutet auf Deutsch: Beute. In der entwickelten Industrie- beziehungsweise Dienstleistungsgesellschaft ist das zu Erbeutende in aller Regel natürlich eine Ware. Und in den sogenannten Haul-Videos sind es vor allem Kleidungsstücke und Accessoires, die erbeutet wurden und per Internet der hoffentlich staunenden Welt präsentiert werden. Dabei handelt es sich keineswegs notwendigerweise um exklusive Produkte, wie man sie sich bei entsprechenden Anlässen in der Erwachsenenwelt ungleich dezenter unter die Nase reibt. Billige Massenware taugt eben bei entsprechender materieller Beschränktheit genauso gut zur Angeberei. Tim Gerhards setzt sich in „Haul“ mit diesem juvenilen Phänomen auseinander, Ausführende sind Janine Claßen, Mariko Koh und Denis Fischer (Foto). Zu sehen ist das zweimal auf dem Gelände der ehemaligen Zigarettenfabrik Brinkmann sowie am 5. und 6. November (20 Uhr) in der Spedition am Güterbahnhof.
Sirius Business Park, Hermann-Ritter-Straße 108
Donnerstag, 29. 10., 19.30 Uhr
Theater-Punk: „Nachwehen“
Wie – siehe links – die Jagdlust im entwickelten Kapitalismus sich in die Warenwelt verlagert hat, haben die entscheidenden Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaft in der Arbeitswelt ihren Ort – und hierzulande (die Werkbank ist ja, zumindest zum Teil, anderswo aufgestellt) nicht zuletzt in Büros. Der britische Autor Mike Bartlett hat das Stück „Nachwehen“ (im Original: „Contractions“) in dieser Sphäre angesiedelt und erzählt in einer Art Kammerspiel von der Begegnung zweier Frauen, die eine Personalerin, die andere einfache Angestellte. Ausgehandelt wird, wie weit jene zu gehen ist in Sachen Selbstaufgabe, Unterordnung unter die Unternehmensziele (was ein etwas euphemistischer Plural ist, denn in der Regel hat so ein Unternehmen ja nur ein Ziel), um der Kündigung zu entgehen. Jonathan Prösler führt Regie in der Inszenierung dieser Theater-Punk-Produktion, es spielen Susa Hansen (im Bild links) und Angela Weinzierl.
Theaterraum, Kulturzentrum Schlachthof
F reitag, 30. 10., 20 Uhr
Kuckucksnest
Da darf man wirklich neugierig sein, was Samir Akika mit seinen Unusual Symptoms und Tänzern des Bochumer Street-Dance-Labels Renegade aus Ken Keseys berühmtem Roman und dem noch berühmteren Film von Miloš Forman macht. Zwar ist Akika bekennender Kino-Fan, was nicht nur seiner Tati-Hommage „Die Zeit der Kirschen“ anzusehen war, aber so direkt auf ein filmisches Narrativ bezog sich noch keine seiner Arbeiten. Voraufführung und Premiere sind schon ausverkauft. Wir sind offenbar nicht allein mit unserer Neugier.
Kleines Haus
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