: Roma kämpfen gegen Gesetz
Sichere Herkunftsländer Die „Rom und Cinti Union“ kündigt Klage beim Bundesverfassungsgericht an
Der Hamburger Verein „Rom und Cinti Union“ (RCU) hat auf einer Pressekonferenz angekündigt, vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Gesetz zu den sicheren Herkunftsstaaten des Westbalkans zu klagen.
Unter dem juristischen Beistand des Verfassungsrechtlers Norman Paech und des ehemaligen Hamburger Staatsrats Walter Wellinghausen wollen die Roma die Aufhebung des Gesetzes erzwingen. Norman Paech erstellte ein juristisches Gutachten, in dem er das im November letzten Jahres eingeführte Gesetz als „eindeutig verfassungswidrig“ bezeichnet. Das Gesetz definiert Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten. Flüchtlinge aus diesen Ländern haben kaum Chancen, in Deutschland Asyl zu bekommen. „Ich befürchte eine Spaltung zwischen guten und schlechten, richtigen und falschen Flüchtlingen“, sagte Paech.
Der Vorsitzende der RCU, Radko Kawczynski, sprach von einer „modernen Hexenverfolgung“. Für Roma seien die Balkan-Staaten nicht sicher. Die Situation für Roma in Deutschland müsse sich verbessern, sonst würden diese vermehrt Zuflucht vor der Abschiebung in Kirchen suchen – so wie es eine Gruppe im Hamburger Michel getan hat. Fabio Kalla
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen