Kasachstan: Fehlgeburten nach Raketenstarts

Bei russischen Raketenstarts freigesetzter Treibstoff hat hunderttausende Hektar Erde des Nachbarn Kasachstan verseucht. Jetzt wehrt sich die betroffene Regierung.

Start russischer Rakate in Baikonur Bild: AP

BAIKONUR taz/dpa Mit schärferen Umweltgesetzen will Kasachstan die Starts russischer Proton-Trägerraketen vom Weltraumbahnhof Baikonur einschränken. Der hochgiftige Treibstoff, der in den Raketen verwendet werde, habe bereits hunderttausende Hektar Erde in der zentralasiatischen Republik verseucht, teilte Talgat Mussabajew, der Leiter der kasachischen Weltraumagentur, mit.

Kasachstan wolle in Zukunft ein Mitspracherecht bei den Proton-Starts haben. Russland hat das Kosmodrom bis Mitte des 21. Jahrhunderts gepachtet. Von Baikonur aus starten alle russischen Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS). Russische und westliche Wissenschaftler hatten vor zwei Jahren ermittelt, dass Raketenstarts von Baikonur neben kasachischen Gebieten auch Teile Sibiriens in Mitleidenschaft ziehen.

In den untersuchten russischen Regionen seien bis zu zweimal mehr Krebserkrankungen, Fehlgeburten und Missbildungen bei neugeborenen Kindern festgestellt worden. Ursache soll der bei jedem Raketenstart großflächig versprühte, giftige Treibstoff Dimethylhydrazin sein.

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