Verkauf: VDO-Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs

Neuer Zulieferergigant Continental will keine Arbeitsplatzgarantie geben.

Angst um Arbeitsplätze: Die VDO-Zentrale in Regensburg. Bild: dpa

HANNOVER taz Bei den Beschäftigten der Noch-Siemens-Tochter VDO geht nach dem Verkauf an den neuen Zuliefergiganten Continental die Angst um die Arbeitsplätze um. 11,4 Milliarden Euro will der hannoversche Autozulieferer und Reifenhersteller für die weltweit 53.000 Mitarbeiter zählende Siemens-Tochter zahlen. Mit der größten Akquisition der 136-jährigen Unternehmensgeschichte will Conti zum fünftgrößten Autozulieferer der Welt aufsteigen.

Den 19.000 deutschen VDO-Mitarbeitern wollte Conti-Chef Manfred Wennemer dabei keine Arbeitsplatzsicherheit versprechen. Conti hat nach Angaben von Wennemer mit der IG Metall eine Vereinbarung über die Fortgeltung von Betriebsvereinbarungen, Mitbestimmung und Pensionsregelungen abgeschlossen. Diese Vereinbarung enthält auch die Zusage, bei VDO in den kommenden 36 Monaten keine Standorte zu schließen. Allerdings ist diese Zusage laut Wennemer nicht bindend. Vielmehr steht sie unter dem Vorbehalt einer sogenannten Katastrophenklausel, das heißt: Sie gilt nicht mehr, "wenn im Wettbewerb etwas passiert", so der Conti-Chef.

Darüber hinaus will der neue Eigentümer den schon von Siemens bei VDO eingeleiteten Arbeitsplatzabbau fortsetzen. In den nächsten Monaten wolle man dann "sehen, wo und an welchen Stellen eventuell ein Restrukturierungsbedarf über das hinaus besteht, was heute schon gemacht wird", so Manfred Wennemer.

Nach Angaben der IG Metall gibt es bei verschiedenen süddeutschen Standorten der Continental-Zuliefersparte "Automotive Systems" und VDO große Überschneidungen in der Produktpalette. Weder Siemens noch Continental seien bereit gewesen, den Beschäftigten verbindliche Arbeitsplatzzusagen zu geben, kritisierte IG-Metall-Vize Berthold Huber.

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