Öl und Gas: Landnahme im Polarmeer

Russland zeigt Flagge - 4.000 Meter tief im Meer. Eine Titanfahne soll den Anspruch auf Öl- und Gasfelder sichern.

Das russische U-Boot kurz vorm Tauchen: Bilder aus dem russischen Fernsehen. Bild: ap

BERLIN taz | Das Ereignis erinnert unweigerlich an die Seefahrerzeiten, in denen der mächtige König Schiffe über die Weltmeere schickte, um auf bisher unbekannten Kontinenten Land in Besitz zu nehmen. Zuerst wurde dann immer die Fahne gehisst. Ähnliches geschah am Donnerstag am Nordpol, in 4.261 Meter Tiefe. Eine russische Tauchkapsel mit Wissenschaftlern und Politikern an Bord stieß dort bis zum Meeresboden vor.

"Die Landung war sanft, der gelbliche Boden umgibt uns, es sind keine Meeresbewohner zu sehen", zitiert die russsiche Agentur Itar-Tass den Expeditionsleiter Artur Tschilingarow. Das Ziel: Eine im Boden verankerte russische Fahne soll demonstrieren, dass Russland Besitzansprüche auf die Öl- und Gasvorkommen in der Arktis erhebt. 1,2 Millionen Quadratkilometer in der Polarregion gehörten Russland, meint die Regierung in Moskau.

Und damit das Staatssymbol nicht gleich wieder durch das aggressive Salzwasser zerstört wird, ist die Flagge aus beständigen Titan gefertigt worden. Ob Russland mit seinem Anspruch durchkommen wird, ist noch ungewiss. Auch die Nordpolarstaaten USA, Kanada, Dänemark und Norwegen haben schon längst ihre Begierden vorgetragen.

Bei der Antwort auf die Frage, wer die Ressourcen am Nordpol einmal nutzen darf, wird vor allem mitentscheidend sein, zu welcher Kontinentalplatte die Nordpolregion gehört. Russland machte bereits 2001 geltend, dass die gesamte Region dort eine Fortsetzung des russischen Kontinentalschelfes sei und somit auch zu Russland gehöre.

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