US-Kunst: Nicht einfach nur Natur

100 Jahre vor Hopper: Die Ausstellung "Neue Welt-Die Erfindung der amerikanischen Malerei" zeigt Wüsten und Canyons als gelobtes Land der jungen US-Kunst.

Nach "Cream" (1998), "Fresh Cream" (2000) und "Cream 3" (2003) nun also im Jahr 2007, nein, nicht "Sour Cream", sondern "Ice Cream": So heißt das neueste Übersichtswerk zur jungen zeitgenössischen Kunst aus dem Phaidon Verlag (448 Seiten, 700 Farb- und 30 Schwarzweißabbildungen, 69,95 Euro). Wie seine schwergewichtigen Vorgänger folgt auch "Ice Cream" dem bewährten, effizienten Prinzip, zehn Kuratoren und Kritiker wiederum zehn von ihnen favorisierte Künstler vorstellen zu lassen.

Die Künstler sind jung und stehen am Anfang ihrer Karriere. Frühestens vor fünf Jahren tauchten sie erstmals in der internationalen Kunstszene auf, die nun unter anderen durch Sergio Edelsztein, Jens Hoffmann oder Massimiliano Gioni (Wrong Gallery) vertreten wird. In einem kurzen Text führen die Kuratoren in das Werk der von ihnen vorgestellten Künstler ein, komplettiert durch eine Bibliografie und Ausstellungshistorie. Die darauf folgenden vier Seiten mit Abbildungen der wichtigsten Arbeiten vermitteln dann tatsächlich einen soliden Eindruck vom Werk des jeweiligen Künstlers (das Bild zeigt die Arbeit "Ah Ming at Home" des Fotografen Cao Fei). Sicher, die Auswahl folgt dem Trend hart auf der Spur und überrascht den Insider, der auf die eine oder andere Weise ökonomisch in den Kunstbetrieb verwickelt ist, daher wenig. Aber der Band zielt auf den interessierten Zeitgenossen, dem Kunst privates Anliegen ist. Er ist mit "Ice Cream" nicht schlecht beraten. Schon weil er erfährt, dass weder Viktor Alimpiev noch Jennifer Allora + Gillermo Calzadia noch Aoki oder Atelier Bow-Bow wie überhaupt die Mehrzahl der hundert Künstler in Berlin leben und arbeiten. Ein Mythos kommt ins Wanken.

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