Hurrikan Dean: Monstersturm vor Mexiko

Kurz vor Mexiko entwickelt Dean Windgeschwindigkeiten von über Tempo 260. Mit Ausgangssperre und abmontierten Schildern bereiten sich die Mexikaner auf den Wirbelsturm vor.

Kurs Mexiko. Bild: ap/NOAA

TULUM/PLAYA DEL CARMEN ap/reuters/taz Kurz vor seinem Eintreffen in Mexiko und Belize hat sich der Hurrikan "Dean" in der Nacht zum Dienstag zu einem seltenen Monster-Sturm der stärksten Kategorie fünf entwickelt. Das US-Hurrikan-Zentrum in Miami teilte mit, "Dean" erreiche inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern. Damit kann er am Land katastrophale Schäden anrichten.

Zehntausende von Touristen sind vor dem Hurrikan von den Stränden der Maya-Riviera auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán geflohen. Die ersten Ausläufer des Wirbelsturms mit Regen und Böen erreichten am Montagabend die Küste. "Dean" wird den Berechnungen zufolge am Dienstagmorgen (Ortszeit) die Küste Yucatáns mit den historischen Maya-Ruinen und neuzeitlichen Ölbohrtürmen erreichen. Der Staatskonzern Petroleos de Mexico evakuierte nach eigenen Angaben mehr als 18.000 Arbeiter von den Plattformen im südlichen Golf von Mexiko. Die Behörden sperrten zudem zahlreiche Straßen entlang der "Riviera Maya". Vielerorts patrouillierten Polizisten und Soldaten, um eine Ausgangssperre zu überwachen. Einheimische suchten in Notunterkünften Schutz, Touristen verschanzten sich in ihren Hotelanlagen. Die Flughäfen der Urlauberressorts Cancun und Cozumel stoppten ihren Betrieb. Dutzende von Maya-Ruinen wurden geräumt und sämtliche Metallschilder und andere Objekte abmontiert, die bei den hohen Windstärken abgerissen werden könnten. "Ein Hurrikan der Kategorie Fünf ist einfach der Horror - ich weiß, wovon ich rede", sagte Marcos Ruiz von der Tourismusbehörde in Tulum. Erst vor zwei Jahre hatte Hurrikan "Wilma" die Region schwer verwüstet. Damals starben sieben Menschen; es entstand ein Sachschaden von 2,6 Milliarden Dollar. "Der Sturm war damals so heftig, dass man kaum noch atmen konnte", erinnert sich Ruiz. Wirbelstürme der Kategorie Fünf sind eigentlich sehr selten. 2005 suchten jedoch vier solcher Hurrikans die Karibik und den Golf von Mexiko heim - darunter auch der Sturm "Katrina", der New Orleans zerstörte. Die erhöhte Anzahl schwerer Wirbelstürme in den vergangenen Jahren führen Wissenschaftler auch auf die Erderwärmung zurück. Auf seinem Weg durch die Karibik hat "Dean" bereits zwölf Menschen in den Tod gerissen und großen Sachschaden angerichtet. Sowohl Jamaika als auch die Cayman-Inseln blieben von der größten Wucht des Wirbelsturms verschont, der nach Mexiko noch Belize und Texas treffen wird. Die meisten Toten forderte der Wirbelsturm in der Dominikanischen Republik und Haiti. "Dean" ist der erste Wirbelsturm der diesjährigen Hurrikan-Saison. Yucatán wurde erst 2005 von dem verheerenden Hurrikan "Wilma" getroffen.

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