Angst vor Börsencrash: Aktienkurse sacken weltweit ab

Am Montag sah es schlecht aus an der Börse: Der DAX verlor mehr als 1 Prozent, in New York begann der Handel ebenfalls schwach. Besonders große Verluste gab es in Asien.

Der japanische Nikkei-Index verlor am Montag rund 2 Prozent. : dpa

BERLIN taz Erneute Warnungen vor einer Bankenkrise, der Rekordstand bei den Ölpreisen und der Sturzflug des US-Dollars - Börsianer haben derzeit wenig Anlass zu Optimismus. Weltweit schickten Anleger am Montag die Aktienkurse auf Talfahrt. Der Deutsche Aktienindex DAX büßte bis zum Nachmittag mehr als 1 Prozent ein, der japanische Nikkei-Index verlor gut 2 Prozent, der Hongkonger Hang Seng sogar 3,7 Prozent, und in New York begann der Handel ebenfalls schwach.

Am Wochenende hatte SPD-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in Washington am Rande der Tagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in deutlichen Worten gewarnt, dass die Finanzkrise womöglich noch längst nicht ausgestanden ist. Steinbrück wollte nicht ausschließen, dass eine internationale Bank in Schwierigkeiten kommen könnte. Die Financial Times Deutschland betitelte ihren Börsenausblick schon mit "Angst vor dem Crash geht um".

Der Oktober ist traditionell kein guter Börsenmonat. Am vergangenen Freitag, dem 20. Jahrestag des Crashs von 1987, war an der Wall Street der Dow-Jones-Index schon um 2,6 Prozent gefallen, nicht zuletzt wegen Unternehmensmeldungen über niedrigere Gewinne.

Diese Vorgaben belasteten gestern die Börse ebenso wie die Tatsache, dass die G-7-Finanzminister bei ihrem Treffen in Washington nichts über eine mögliche Dollar-Stützung sagten. Die Börsianer in Asien sind zudem besonders in Sorge darüber, dass die Amerikaner künftig nicht mehr so viel Waren aus Asien importieren werden.

In Frankfurt hat es vor allem die Hypothekenbank Hypo Real Estate und die Commerzbank getroffen. Deren Chef, Klaus-Peter Müller, hatte in der Financial Times Deutschland eingeräumt, sein Institut sei stärker als zunächst angenommen von der Immobilienkrise in den USA betroffen.

1,2 Milliarden Euro habe die Commerzbank in Wertpapiere investiert, die mit US-Hypotheken minderer Güte besichert wurden. Sie hatte bisher Abschreibungen von 80 Millionen Euro angekündigt. "Das wird nicht reichen", sagte Müller jetzt. Trotz seiner Beteuerungen, dass man sich auch weitergehende Abschreibungen problemlos leisten könne, verlor die Commerzbank-Aktie am Montag zeitweilig fast 4 Prozent.

Und weil bei vielen anderen Banken ähnliche Leichen im Keller vermutet werden wie bei der Commerzbank, gerieten generell Finanzwerte unter starken Druck.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.