die wahrheit: Hessen auf hundertachtzig
EU will Äppelwoi verbieten!
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STÖFFCHEFOTO Bild: taz-archiv
Schon die Römer graute es vor dem Apfelwein, den das wilde Volk der Chatten kelterte. Deshalb bauten sie im Taunus den Limes. Heute gehört Äppelwoi zu Hessen wie der Papst nach Rom. Doch diesmal kommt die Gefahr für das hessische Grundnahrungsmittel nicht aus dem Süden, sondern aus dem Neu-Rom der EU. Brüssel will eine neue Weinmarktordnung beschließen. Danach darf der Begriff "Wein" künftig nur im Zusammenhang mit Traubenweinen verwendet werden. Damit müsste der "Äppelwoi" verschwinden. Auch wenn man das meist Durchfall verursachende Gesöff nicht trinken mag - das geht eindeutig zu weit! Brüsseler Beamte lassen zwar so grauenhafte Dinge wie belgisches Erdbeerbier zu, wollen sich aber an hessischen Bembeln vergehen. Das könnte den Brüsseler Bürokraten noch leidtun. Denn die gebeutelten Hessen sind bereits auf 180. Erst hat man ihnen das Rauchen verleidet, und nun das! Lange machen sie das nicht mehr mit. Demnächst wird es wohl die erste Äppelwoi-Revolution in der Geschichte geben. Mit den Hessen ist jedenfalls beim Stöffche nicht zu spaßen.
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Leser*innenkommentare
impulshund
Gast
Ich weiß nicht, wo da das Problem liegt. Äppelwoi heißt doch gar nicht Wein, nur Banausen würden "Apfelwein" sagen. Die Hessen sollten die Chance nutzen und dem Getränk einen neuen Namen verpassen. Stöffche klingt doch gut.