Bayern München gegen Vfl Wolfsburg: Willy und die Laus

FC Hollywood Reloaded: Trotz eines 2:1 gegen Wolfsburg rumort es weiter fröhlich bei den Münchner Bayern.

Wenn die Bayern den nicht hätten: Franck Ribéry Bild: dpa

Bayern München: Kahn - Lell, van Buyten, Demichelis, Lahm - van Bommel, Zé Roberto - Altintop, Ribéry (86. Kroos) - Toni, Klose

VfL Wolfsburg: Jentzsch - Baier (84. Josué), Simunek, Ricardo Costa, van der Heyden - Gentner, Madlung - Dejagah, Marcelinho, Krzynowek (77. Radu) - Grafite (46. Dzeko)

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) - Zuschauer: 69 000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Klose (35.), 2:0 Ribéry (50.), 2:1 Dejagah (72.)

Gelbe Karten: - / Baier (2)

Beste Spieler: van Bommel, Ribéry / Jentzsch, Dejagah

MÜNCHEN dpa/taz Die Bayern wären nicht die Bayern, wäre ein 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg nur ein schlichter 2:1-Sieg. Zu den Begleitgeräuschen dieses jüngsten Erfolgs, der die Tabellenführung sicherte, gehörten ein schimpfender Ex-Torhütertitan, ein abwanderungswilliger französischer Nationalspieler, ein flüchtender deutscher Nationalspieler und ein vorerst gelungener Versuch, missmutige Fans zu versöhnen.

Im Spiel immerhin zeigten sich die Bayern verbessert. Trainer Ottmar Hitzfeld hatte einen wiedererstarkten Franck Ribéry gesehen: "Er hat sensationell gespielt und uns mit zwei Einzelaktionen geholfen, drei Punkte zu holen." Dass die Bayern nach dem Anschlusstreffer dann doch noch ins Schwimmen gerieten, war nach dem Spiel kaum noch Thema. Denn zuerst stürmte ein offensichtlich grummelnder Lukas Podolski, der sich nur aufwärmen, aber nicht spielen durfte, bereits zwölf Minuten nach Spielende wortlos aus dem Stadion. Und dann erklärte der französische Fußball-Nationalspieler Willy Sagnol noch überraschend seine Wechsel-Ambitionen.

In der Winterpause möchte Sagnol die Bayern verlassen. Der Abwehrspieler, der in München noch bis 2010 unter Vertrag steht, saß erstmals nach seiner langwierigen Knieverletzung wieder auf der Ersatzbank. Seine Beweggründe wollte Sagnol nicht offenbaren, fing sich aber gleich einen Rüffel ein von Kapitän Oliver Kahn: "Ich weiß nicht, welche Laus Willy über die Leber gelaufen ist. Wenn man sieben Monate verletzt war, muss man nicht so ein Theater machen und alle verrückt machen. So geht das nicht."

Und weil Kahn schon mal in Fahrt war, jammerte er auch noch über die Länderspielpause und die damit einhergehende angebliche "Wettbewerbsverzerrung" für das stargeschwängerte Ensemble des Rekordmeisters: "Das ist ja ein Witz, wenn man sieht, wie viele Spieler von uns in der Weltgeschichte unterwegs waren und sich hier die letzten 20 Minuten quälen müssen." Da wollte Manager Uli Hoeneß nicht nachstehen, errechnete "80 Prozent mehr Nationalspieler als der VfL Wolfsburg" und diagnostizierte einen "Riesennachteil".

Immerhin mit den Adressaten einer kürzlichen Polterei versöhnte sich Hoeneß vorerst wieder. Nach einem Treffen mit 35 Fanclub-Vorsitzenden am Samstag vor dem Bundesligaspiel war der Bayern-Manager guter Dinge: "Wir hatten ein intensives Gespräch. Dabei hat sich herausgestellt, dass innerhalb der Fangruppen Probleme bestanden, die wir versuchen wollen, gemeinsam zu lösen." Die Stimmung in der wieder mal ausverkauften Arena unterschied sich denn auch nicht von vorangegangenen Heimspielen des FC Bayern und war, so Hoeneß, "recht ordentlich", eben "insgesamt nicht so schlecht, wie sie teilweise gemacht wird".

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