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Streit um ChefredaktionEinigung zwischen Aust und "Spiegel"

Ex-Chefredakteur Stefan Aust verlässt den "Spiegel" endgültig: Seine Anwälte haben sich mit dem Verlag geeinigt.

Aust ist raus. Bild: dpa

Es hat ein Ende: Stefan Aust, 61, der im November davon erfahren hatte, dass er bald nicht mehr Chefredakteur des Spiegels sein würde, und der Spiegel-Verlag haben sich geeinigt - außergerichtlich. Das teilte die Kanzlei Matthias Prinz, die Aust vertritt, am Freitag in Hamburg mit. Weitere Einzelheiten nannten weder das Anwaltsbüro noch der Spiegel-Verlag.

Aust, nach 13 Jahren als Chefredakteur im Februar freigestellt, wird den Spiegel also verlassen, sein Arbeitsvertrag wird vorzeitig beendet. Und die Querelen, die Aust, die Spiegel-Redaktion, die Spiegel-Gesellschafter - den Verlag Gruner+Jahr (25,5 Prozent), die Mitarbeiter-KG (50,5 Prozent) und die Nachfolger von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein (24,5 Prozent) - und Geschäftsführer Mario Frank über Monate auf Trab gehalten hatten, enden so nun unspektakulär.

Es hätte auch eine lange juristische Auseinandersetzung folgen können - denn Aust hatte gegen seine Kündigung Klage eingereicht. Die Gesellschafter hatten im November beschlossen, Austs Vertrag zum 31. Dezember 2008 zu kündigen. Zwischen Aust und Gesellschaftern gab es seitdem Streit darüber, ob eine Klausel im bis 2010 laufenden Vertrag eine vorzeitige Kündigung zum Ende des Jahres 2008 ermöglichte. Ein Gütetermin vor Gericht hatte keine Einigung erbracht, Anfang Mai sollte am Hamburger Arbeitsgericht erneut verhandelt werden - sofern es bis dahin keine Einigung gegeben hätte.

Wer Gewinner, wer Verlierer der Einigung ist? Der Spiegel hatte sich im Loslösungsprozess von Aust einigermaßen dämlich angestellt - und sah sich genötigt, in einer Hausmitteilung in der ersten Ausgabe, die unter Austs Nachfolgern in der Chefredaktion, Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron, erschien, Fehler im Aust-Ablösungs- und Nachfolger-Findungsprozess einzugestehen. Erst war Aust gekündigt worden, ohne dass man schon einen Nachfolger parat hatte. Dann war Claus Kleber, der "heute journal"-Chef, als Nachfolger gehandelt und quasi schon verkündet worden - aber schließlich doch beim ZDF geblieben.

Aber: Nun ist Ruhe - und zwar ohne während der Auseinandersetzung mit Aust noch einmal negative Schlagzeilen produziert zu haben. Schon vor Wochen, als die neue Chefredaktion die Arbeit aufnahm, hieß es aus der Redaktion, man sei froh, jetzt vielleicht mal wieder in Ruhe arbeiten zu können. Das kann man nun wohl tatsächlich - ohne dass noch die wenn auch theoretische Frage im Raum stehen würde, ob Aust sich in die Chefredaktion zurückklagt.

Und Aust ist seinen Job beim Hamburger Nachrichtenmagazin nun endgültig los, dürfte aber, auch wenn über die Höhe der Abfindung offiziell nichts bekannt wurde, eine siebenstellige Summe erhalten. Gefordert hatte er Medienberichten zufolge im Vorfeld etwa fünf Millionen Euro.

Wie von seiner Kündigung erfuhr Aust auch von der Einigung der Süddeutschen Zeitung zufolge übrigens im Urlaub. Wenn die Abfindungssumme stimmt, die - ebenfalls in der SZ - genannt wird, könnte er da auch bleiben: Die Rede ist dort von mehr als vier Millionen Euro.

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2 Kommentare

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  • KR
    Klaus Raab

    Richtig. Mein Fehler, Entschuldigung. Die Erben halten nur 24 Prozent.

    Klaus Raab

  • GC
    gerd coelfen

    die mitarbeiter halten 50,5%, die erben 24,5% des

    spiegel-verlags, macht zusammen 75%.das ergibt

    zusammen mit den 25,5% von gruner+jahr stolze 100,5%!