Rede: Obama spricht vor Siegessäule

Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten hat einen fragwürdigen Ort für seine Grundsatzrede zum transatlantischen Verhältnis gewählt.

Barack Obama spricht vor der Siegessäule. Die deutschen Behörden gehen inzwischen sicher davon aus, dass der designierte US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten am nächsten Donnerstag gegen Abend am Großen Stern auftreten wird.

Im Hintergrund wird von dort aus das Brandenburger Tor zu sehen sein. Dieser symbolträchtige Ort war zuerst für den Auftritt von Obama im Gespräch. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) meldete Bedenken an: Bisher hätten nur bereits gewählte US-Präsidenten direkt vor dem Brandenburger Tor gesprochen.

Am Großen Stern ist auch genug Platz für Zuschauer. Zu den Glanzzeiten der Love Parade tummelten sich hier mehr als eine Million Menschen. Zu der Rede von Obama werden mehrere tausend bis einige zehntausend Zuschauer erwartet.

Auf den Besuch in Deutschland wird Obama zurzeit von speziellen Beratern vorbereitet. Wie die New York Times am Freitag schrieb, hat Obama ein Team von 300 außenpolitischen Beratern, die in einzelne Gruppen zu je 20 Personen aufgeteilt sind. Jeden Morgen erhält Obama so eine Übersicht über die wichtigsten weltweiten Nachrichten - und mit dazu gleich eine Liste von möglichen Fragen von Journalisten, auf die er sich schon vorbereiten kann. Eine dieser Fragen könnte lauten, ob die Siegessäule wirklich ein geeignetes Symbol ist.

Schließlich wurde die Säule von König Wilhelm I. zum Gedenken an die Erfolge seiner Armee in Auftrag gegeben. 1865 wurde der Grundstein gelegt, die Säule wurde später mit vergoldeten Kanonen verziert, die die Preußen in den Kriegen gegen die Franzosen, Österreicher und Dänen erbeutet hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Franzosen sogar zunächst geplant, die in Stein gehauene Erinnerung an ihre Niederlage abzureißen.

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