Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Bei der Durchsicht der heutigen Presse kann man sich nur noch mit Schaudern abwenden..
Eine Amerikanerin bei uns auf Besuch ist völlig konsterniert ob dieser Meldungen
und keiner in USA versteht die Ablehnung bezüglich Obama
- außer Familie Bush und die Reps -
dann wird hier auch noch auf den Kosten herumgeritten!
Wo sind denn die Meldungen über die 1,6 Milliarden Steuergelder, die Merkel für ihre Luxusflotte ausgegeben hat??
(Während der EM!)
Was hat jeder Bush Besuch gekostet?
Außerdem weiß jeder Interessierte in USA, dass Obama alles
selber bezahlt, ausser der deutschen Polizei, die darf er nicht bezahlen.
Merkels Haltung ist Rückfall in den Kalten Krieg,
das Brandenburger Tor ist demnach DDR, und Merkel sieht es folglich als ihr Terrain an.
Dazu passt ihr 'njet' zur Rede dort!
Wir sind mittendrin im backlash,
genau wie die Presse, scheinbar diktiert vom kanzleramt.
Es gäbe tausend Gründe, sich mit John McCain nicht beschäftigen zu wollen, schreibt Bernd Pickert. Drei Gründe nennt er: McCain sei konservativ, alt, unansehnlich. Der einzige Grund, sich mit ihm zu beschäftigen, sei seine mögliche
Präsidentschaftswahl im November.
Beschäftigen wir uns also mit Obama. Denn er ist modern, jung und ansehnlich und mithin auch ohne Präsidentschaftswahl medientauglich.
Armer McCain! Mit seiner konservativen Einstellung könnten wir uns ja notfalls noch auseinandersetzen, aber alt und unansehnlich? Da geht fast gar nichts mehr.
Aber wir ahnen schon: Das Old-Boys-Network wird zurückschlagen. Heerscharen einflussreicher Polit-Senioren werden sich ihre Pfründe nicht nehmen lassen. Wo kämen sie denn hin, würden auf einmal Alter und Optik zu Ausschlusskriterien hochgejazzt? Oder ist es schon so weit? Das wäre dann ein weiterer, wenngleich zweifelhafter Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit.
Die in Berlin aufgewachsene Autorin und SPD-Politikerin Sawsan Chebli ist palästinensischer Herkunft. Der Gaza-Krieg hat etwas in ihr zerbrochen.
Kommentar John McCain: Der Alte und das Alphatier
McCain hat es bisher nicht geschafft, gegen Obama im Wahlkampf gut auszusehen. Aber: Obamas Omnipräsenz kann zum Überdruss führen. Und ein Anschlag spielt McCain in die Hände.
Er ist konservativ, alt, unansehnlich. Zudem ist er ein schlechter Redner und steht für mehr von dem, wovon nach acht Jahren George W. Bush kaum noch jemand mehr etwas hören will. Es gibt tausend Gründe, sich mit John McCain (71) nicht beschäftigen zu wollen. Aber es gibt einen wichtigen Grund, es doch zu tun: Er könnte im November die US-Wahlen gewinnen.
Das Rennen um das Weiße Haus ist keineswegs so ausgemacht, wie es die Sympathiewerte Obamas erscheinen lassen. Wenn die Wirtschaft und die soziale Frage bis November in den USA das Hauptthema bleiben, wird Obama wohl gewinnen. Bringen internationale Entwicklungen oder gar ein neuer Anschlag auf amerikanischem Boden die nationale Sicherheit und den Antiterrorkampf zurück auf die Agenda, dann stehen die Karten gut für McCain. Fast doppelt so viele US-Amerikaner sehen ihn gegenüber Barack Obama als fähigeren Oberkommandeur an.
John McCain hat bislang einen ausgesprochen miserablen Wahlkampf geführt. Über ein Vierteljahr vor Barack Obama stand er bereits als Kandidat der Republikaner fest. Doch diesen Vorsprung hat er nicht ausnutzen können. Im Gegenteil: Die Aufmerksamkeit der Medien verweilte nur umso länger bei Barack Obama. Und im direkten Fernsehvergleich sah der Senator aus Arizona von Tag zu Tag noch älter aus, als er schon ist.
Obama ist das Alphatier, an dem sich nicht nur die Medien abarbeiten, sondern auch John McCain. Obwohl wesentlich erfahrener in der Frage, wie sich politische Konzepte und Ideen in Washington tatsächlich umsetzen lassen, hat McCain es bislang nicht geschafft, sich auch nur bei einem einzigen der Kernthemen dieses Wahlkampfs als Meinungsführer durchzusetzen. Nur: Wer die Dynamiken von US-Wahlkämpfen kennt, dem kann beim jetzigen Stand angst und bange werden. Obamas aktuelle Omnipräsenz kann zum Überdruss führen. In den letzten Wahlkampfwochen kann das entscheidend sein. Und wenn dieser Wahlkampf noch schmutzig wird, worauf man sich verlassen sollte, dann dürfte sich das vor allem gegen den Favoriten wenden. Denn Obama macht einfach mehr Spaß - das gilt beim Jubel wie beim Bashing.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org