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Schauspieler Max Tidof klagt gegen Rauchverbot"Rauchen ist ein Kulturgut"

Am Mittwoch fällt das Verfassungsgericht die Entscheidung über das Rauchverbot. Auch der Schauspieler Max Tidof hat in Karlsruhe geklagt. Ein Gespräch über die Freiheit, sein Leben zu verkürzen.

Ohne Fluppe: Max Tidof. Bild: dpa

taz: Herr Tidof, seit wann rauchen Sie und wie viele Zigaretten am Tag?

Max Tidof: Ich rauche etwa vierzig Zigaretten am Tag, und angefangen habe ich vor 35 Jahren.

Eine ganz schön lange Zeit …

Ja, und eine schöne Zeit!

Sie spielen auch regelmäßig am Theater, einem Milieu, wo Rauchen als Teil eines Lebensgefühls gilt. Stimmen Sie dem zu oder geht Ihnen diese Formulierung zu weit?

Nein, überhaupt nicht. Ich rauche gern. Natürlich ist es ein Lebensgefühl, und genau das wird durch das aktuelle Rauchverbot extrem eingeschränkt.

Zur Person: Geboren 1960 in Polch, wurde Max Tidof durch zahlreiche Film- und Theaterauftritte bekannt. Er lebt mit seiner Familie in München. Werdegang: Seine ersten Engagements erhielt er Ende der 70er Jahre als Theaterschauspieler bei den Kammerspielen in München, es folgten Stationen in Bonn und Berlin. Durchbruch: 1982 glänzte Tidof in Klaus Emmerichs TV-Serie "Rote Erde". Im Anschluss spielte er in zahlreichen Filmen und Serien mit, darunter "Kommissar Rex", "Ein Fall für Zwei" und in mehreren Tatort-Folgen. Auszeichnungen: Für die Rolle des Sängers Ari Leschnikow im Kinofilm "Comedian Harmonists" wurde er 1998 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

DAS URTEIL

Entscheidung: Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe urteilt heute über drei exemplarisch ausgewählte Verfassungsbeschwerden gegen das Rauchverbot in Einraumkneipen. Gerichtspräsident Hans-Jürgen Papier kündigte in Hinblick auf rund 30 anhängige Klagen die Klärung der Frage an, inwieweit das Rauchverbot generell "verhältnismäßig" ist.

Signalwirkung: Das Urteil, das formal zunächst nur Berlin und Baden-Württemberg betrifft, wird als richtungsweisend für die Beurteilung der Rauchverbote in den anderen Bundesländern angesehen.

Föderalismus: Noch gleicht die Republik beim Rauchverbot einem Flickenteppich. Seit dem 1. Juli greift zwar bundesweit ein Rauchverbot in allen Kneipen und Gaststätten; außer in Bayern darf jedoch weiterhin in abgetrennten Nebenräumen geraucht werden, die in einigen Ländern mit einem Servierverbot belegt sind. Dass dies eine "unverhältnismäßige" Wettbewerbsverzerrung für Wirte von Einraumkneipen mit sich bringt, entschieden die Landesverfassungsgerichte von Sachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Dort ist auch in Einraumkneipen das Rauchen weiterhin erlaubt. Das strikteste Verbot gilt in Bayern: ausschließlich in Geschlossenen Gesellschaften, den so genannten Raucherclubs, darf noch geraucht werden. Auch bei den Bußgeldern besteht Uneinigkeit: Während für Wirte in Mecklenburg bei Verstößen ab August ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro fällig werden kann, beschränkt sich der Großteil der Länder auf maximal 1000 Euro.

Richter: Die Kläger hoffen bei der Urteilsfindung auf die Objektivität des Ersten Senats: nur zwei von acht Richtern gehören selbst zur Raucherfraktion. Hans-Jürgen Papier, gelegentlicher Zigarilloraucher, möchte dem Urteil jedoch nicht die Gefahren durch das Passivrauchen, sondern ausschließlich die wirtschaftlichen Konsequenzen für die Gastwirte zugrunde legen.

Sie haben einmal gesagt, Sie seien "bekennender Raucher". Ist es inzwischen so weit, dass man sich dazu "bekennen" muss wie zu einer Straftat?

Den "bekennenden Raucher" machen die Medien aus mir, da kann ich nichts dran ändern. Aber ich verstecke meine Zigaretten nicht. Wenn ich auf einem Event bin, wo Fotos geschossen werden, gibt es dort immer sehr viele Leute, die fürs Foto ihre Zigarette weglegen oder ihr Bier wegstellen. Das mache ich definitiv nicht.

Finden Sie eine solche Haltung verlogen, im Blitzlicht den nichtrauchenden Antialkoholiker zu spielen?

Wie andere das machen, ist mir egal. Wenn jemand seine Frau versteckt oder seine Freundin, dann ist das sein Problem. Aber das ist nicht der Hauptkonflikt. Das Verlogene ist die Gesellschaft, die einen überhaupt dazu bringt, so zu handeln. Diese ständige Propagierung der Gesundheit und die Einschränkung alles anderen, das haut nicht hin.

Und deshalb haben Sie als Privatmann beim Bundesverfassungsgericht gegen das Rauchverbot geklagt.

Ja, denn ich sehe darin eine extreme Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Ich glaube, dass dieses Gesetz verfassungswidrig ist. Es gibt den Artikel 2, Absatz 1 des Grundgesetzes, in dem steht: "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit." Ich fühle mich durch das totale Rauchverbot in Zügen und Taxen extrem eingeschränkt. Ein Taxifahrer darf nicht mehr entscheiden, ob er seinen Wagen als Raucher- oder als Nichtrauchertaxi einsetzen möchte. Er kann dann auch nicht mehr in seinem Wagen rauchen, wenn er ihn privat nutzt. Das ist eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, wie sie dem Staat nicht zusteht.

Sie wenden sich also generell gegen die Bevormundung vom Staat?

Ich glaube, dass der Staat in vielen Dingen zu weit geht. Ich habe das Gefühl, sollte das Rauchverbot Erfolg haben, würde davon eine falsche Signalwirkung ausgehen. Auch die gesamte Überwachung, die jetzt diskutiert wird, ist Teil dessen. Wohin man schaut, hängen Kameras. Wenn man es schafft, das Rauchverbot durchzuprügeln, dann lässt der Bürger sich anscheinend alles gefallen.

Sie fühlen sich in Ihrer Freiheit eingeschränkt. Aber ging nicht der erste Schritt in die Unfreiheit, nämlich der in die Zigarettenabhängigkeit, von Ihnen selbst aus? Und kann man jetzt nicht von Ihnen verlangen, dass Sie die Konsequenzen zu tragen haben?

Aber die habe ich ja zu tragen! Ich leiste mir etwas, das mein Leben um zwei oder drei Jahre verkürzen könnte. Das zu entscheiden empfinde ich absolut als meine Freiheit. Im Leben tauscht man immer eine Freiheit gegen eine andere Unfreiheit ein. Wenn ich mir die Freiheit nehme, mich ehelich zu binden, gehe ich die Unfreiheit ein, mich nicht mit anderen Mädels zu vergnügen.

Nun gibt es gute Argumente gegen das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen. Wie argumentieren Sie, dass Ihr Recht auf eine Zigarette höher anzusiedeln ist als der Schutz für Kinder und Jugendliche?

Das mache ich nicht. Ich bin absolut dafür, dass Nichtraucher geschützt werden. Aber es war in der Vergangenheit so, dass auch ohne staatlichen Druck 80 Prozent der Taxen Nichtrauchertaxen waren - das hat sich von selbst geregelt. Ich bin meistens sechs, sieben Taxen abgelaufen, bis ich ein Rauchertaxi gefunden habe, und das war in Ordnung so. Das lässt sich alles regeln, auch ohne das Dogmatische vonseiten des Staates.

Wie reagiert Ihr Umfeld auf die Klage?

Definitiv mit Solidarität - übrigens auch von Nichtrauchern, denn dass man im Restaurant nicht mehr zusammensitzen kann, empfinden auch sie als Einschränkung und Gängelung. Und es gibt viele Nichtraucher, die gerne Rauch sehen, das hat eben etwas sehr Ästhetisches. Es ist eine Kulturform. Eine Bar ohne Aschenbecher und ohne mondäne Damen, die an ihren Zigaretten ziehen - das ist furchtbar.

Eine Ihrer berühmtesten Rollen ist die des Sängers Ari Leschnikow in "Comedian Harmonists". Hätte es den Dreißigerjahren an Charme gefehlt, wenn damals nicht geraucht worden wäre?

Definitiv. Ein Winston Churchill ohne Zigarre, eine Marlene Dietrich oder Humphrey Bogart ohne Zigarette … Oder später Jean-Paul Belmondo in "Außer Atem" - da ist die Zigarette doch die halbe Miete gewesen!

Was für eine Einigung würden Sie sich in Deutschland wünschen?

Das sogenannte spanische Modell: In großen Gaststätten sollte es einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich geben, und ein kleines Restaurant sollte sich aussuchen können, welche Klientel es bedienen möchte. Dann hat jeder die Wahl. Wo mich das Rauchverbot aber noch mehr trifft als in Lokalen, ist in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich bin nicht mehr reisefähig! Dass man die hinteren Raucherabteile abgeschafft hat, wo einfach definitiv kein Nichtraucher belästigt wurde, ist doch absurd. Es gab Argumente, es gehe um den Schutz der Schaffner. Aber ich denke, jeder Raucher ist bereit, vor das Abteil zu treten und dem Schaffner dort sein Ticket zu zeigen. Abgesehen davon, dass die Schaffner immer bei mir mit im Abteil saßen, um da eine zu rauchen …

Sie haben angekündigt, dass Sie an keinen Talkshows mehr teilnehmen werden, wenn Sie dort nicht rauchen dürfen. Bleiben Sie dabei?

Soweit es geht. Wenn es sich nur um zehn Minuten handelt, um meinen neuen Film vorzustellen, könnte ich mir das überlegen. Ansonsten eher nicht. Ich kann ja nicht mal mehr im Vorraum rauchen. Ich kann mich im ganzen Sendergebäude nicht mehr bewegen, ich müsste durch zwanzig Gänge kacheln, um an einer Zigarette ziehen zu können. Und das ist genau das, was ich mir nicht antun will.

Sie haben zwei Töchter. Wie thematisieren Sie das Rauchen ihnen gegenüber?

Denen rate ich schon, nicht mit dem Rauchen anzufangen, denn es ist natürlich gesundheitsschädigend und zudem ein relativ teures Laster.

Damit widersprechen Sie natürlich ein bisschen dem, was sie vorhin gesagt haben: dass das Rauchen Teil eines Lebensgefühls ist.

Ohne Frage. Momentan ist es ja so, dass man durchs Rauchen gesellschaftlich ausgegliedert wird. Und dann ist es besser, gar nicht erst damit anzufangen. Es ist natürlich trotzdem absolut ihre Entscheidung. Ich sage nicht: Rauch auf keinen Fall! Ich sage nur: Wenn du es nicht kennst, dann fehlt dir nichts.

INTERVIEW: DÖRTE SCHÜTZ

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35 Kommentare

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  • RE
    Rungger Elisabeth

    Hallo Hr. Tidof, vor einer Weile stand ein Bericht in der Freizeitwoche, über Geschmacks- u. Geruchsverlust. Ist dieses Problem inzwischen aufgehoben? Ich leide seit 2 Jahren an diesem Übel. (Anosmie)Welche Erfahrungen konnten Sie machen? Ich habe schon sehr viel ausprobiert, leider vergebens. Bitte Sie, um kurze Antwort.

    Mit freundlichem Gruß.

    Elisabeth Rungger

  • KH
    Kai-Uwe Hein

    Diese ganzen militanten Nichtraucher und Exraucher sind die Schlimmsten, wenn es darum geht, das Rauchen zu verbieten. Ich fühle mich tatsächlich in meiner persönlichen Freiheit eingeschränkt, viele mir bekannte Gastwirte übrigens auch. Für Herrn Tidof empfinde ich Hochachtung für seine Courage. Die Abwertung zum C-Promi sollte er nicht persönlich nehmen, von wem kommt denn sowas?

  • H
    Holger

    Bravo Carolus Magnus!

    Endlich jemand, der die Wahrheit erkannt hat. So lässt man die Herrschar Millionen verwirrter Nichtraucher vor die Wand laufen. Ein Vorschlag zur Namensänderung: Brainus Minimus!

  • HM
    Hermann Mahr

    Zum Thema Rauchen: Hat schon einer mal daran gedacht, daß das Rauchen stinkt? Wer es wagen würde, in unserem Hause zu rauchen, würde sofort des Hauses verwiesen. Notfalls mit körperlicher Gewalt.

  • CM
    Carolus Magnus

    Bei der TAZ gibt es Unmengen an Antiraucher-Artikel und jetzt meckert man, wenn eine Zeitung endlich den Mut hat -> ausgewogen zu berichten.

     

    Wer schreit denn denn hier nach Zensur? Es sind die militanten Anti-Raucher, so wie es die frustrierten Weiber in den 1920ern waren, die die Alkoholprohibition wollten. Erst war man für "Temperence" (Mässigung) dann kam das Alkoholverbot.

     

    Solange beide Seiten beleuchtet werden und auch darüber berichtet wird, finde ich es gut. Leider sind - nicht nur bei der TAZ - solche Beiträge massiv unterrepräsentiert und müssen deshalb als Perlen des Journalismus bezeichnet werden.

     

    TAZ, bitte stellen Sie wieder die Ausgeglichenheit her, die den Journalismus einst so wertvoll machte. Solche Beiträge sind das beste Mittel dazu.

     

    Kaum einer liest noch die seit Jahren über uns hereinprasselnde Gesundheits-Medienpropaganda über angebliche Passivrauchschäden, denn es hat sich dermaßen ausgeleiert, dass die Leser reflexartig weiterblättern, im Wissen, dass bisher noch kein einziger Pasivrauchtoter weltweit mit Namen genannt werden kann. (Anfrage Geofrey Bloom MEP (GB) an die EU-Kommission)

     

    Quelle:

    http://www.godfreybloommep.co.uk/news.php?subaction=showfull&id=1216651248&archive=&start_from=&ucat=3&TB=home3

  • A
    Amir

    Ich bin seit meinem 3.Lebensjahr Asthmatiker (jetzt 50). Meine Eltern und meine Großeltern (bis auf Oma) haben geraucht. Wir mußten den Tag einige Jahre zusammen in der Küche verbringen, da es nur Schlafzimmer und Küche gab. Meine Mutter hat aufgehört, sie fing wohl an, nachzudenken, ob ihr Rauchen etwas mit meiner Krankheit zu tun haben könnte. Ich erinnere mich heute noch voll Qual an diese Situation, eine vollgequalmte Küche, kein Entkommen (Kindergarten? Gab´s nicht für uns (mich und meine Schwester), oder überhaupt nicht?).

    Mein Opa hörte dann irgendwann auch auf, mein Vater nicht (wurde aber zum Glück, in meinem 8.Lebensjahr ungefähr entlassen, wegen Unfähigkeit.

    Dann kam die Erwachsenenzeit in den ´80ern. WG, Hausbesetzerszene, Musikerszene, Nachtszene und Parties bis zum Abwinken.

    Keiner ausser mir war Nichtraucher (auch Freundinnen nicht).

    Ich bin ca.15 Jahre im Rauchertaxi gefahren, Nichtraucher gab es ja nicht.

    Jetzt habe ich den Zustand erreicht, wo es absolut nicht mehr mit Kneipengängen, und auch mit Restaurants nur bedingt, geht. Die Lunge läßt es nicht mehr zu.

    Bin dann mal gespannt, wie alt ich noch werde..hahaha

  • S
    Steffi

    Rauchen gehört ÜBERALL verboten.

    Früher hab ich mir sehnlichst gewünscht, dass Rauchen am Arbeitsplatz und in Kneipen verboten wäre! Hätte es einfacher gehabt, mir das Rauchen abzugewöhnen. Nun ja, ich habe es auch ohne Verbote geschafft. Mit eisernem Willen. Ist brutal schwer.

  • 3
    3Lagig

    Was heißt überhaupt Kulturgut? Ein Lehrer sagte mal : ein Kulturmensch ist einer, der nicht mehr übern Balken scheißt. Somit sind Scheißhäuser Kulturgut. Aber sowieso egal. Legal – illegal – scheißegal. Ist mir doch egal, ob Rauchen Kulturgut ist oder nicht. Ich rauche, saufe, kiffe und nasche noch andere Genussmittel nebenbei. Und wenn ich dabei autofahre, bin ich auch kriminell. Na und. Es kommt wie es kommt. Ich mach was mir gefällt. Ich mach auf hartz IV - ich lasse also machen, und das bekommt mir gut. Und aufs Kulturgut scheißt der Hund! Basta. Vielleicht war das Rauchen ja mal Kulturgut und die Zeit geht nun vorbei, weil sich Dummheit wieder mal durchsetzt. Ist mir auch egal. Ich pfeif auf euch Kulturmenschen., ich guck euch durch den Lack , ich spuck euch aufs Gewölbe – Pack! Und auf die Olympiade scheißt der Hund auch! Coubertin war ein Idiot. Fußball, Fanmeile, Deutschlandfähnchen – alles Scheiße! Blödes Volk! Scheiß Welt!

    Leben mmuß trotzdem spaß machen; man muß eben für die Sünde und den Tod leben; alles andere ist Beschiss. Geld ist nicht wichtig, aber Spaß muss sein - sonst kommt keiner zur Beerdigung ...

  • OB
    ole berger

    tja - was man nicht alles als "Kultur" missbrauchen kann! Massenbesäufnisse sind "Fußballkultur" oder "Partykultur", Jagdkultur, Einkaufskultur und und und - lässt sich damit irgendwas begründen? Nee. Genau so ein Quark wie das "Freiheit für freie Bürger", "... für Autofahrer", "...für Waffenbesitzer"-Geschrei. Als zentrale Requisiten für Filme sind Waffen ja noch wichtiger als Fluppen - und Mord! und Sex! Und das wollen wir als bekennende Dreckspatzen, bekennende Dumm- und Sabbelbacken, bekennende Sexbomben, bekennende Umweltverschmutzer und Rücksichtslose, bekennende Künstler und Wichtigtuer jetzt bitte ab sofort auch Tag und Nacht in Eckkneipen machen und inner Disse - weil darin schließlich individuelle Freiheit liegt.

     

    Was folgt aus dem Kulturgequatsche überhaupt? Wär "Kultur" unangreifbar, würde sie ein bisschen ernster genommen, würde gerade im Fernsehen mehr auf Qualität geachtet, würden ihre selbsternannten Vertreter nicht so debil daherkommen, oder?

     

    Wie weich muss die Birne eigentlich sein, damit ein Viertelpromi ausgerechnet Rauchen ein ganzes Interview lang zu seiner wesentlichen "Kulturleistung" und einzigen Fähigkeit hochzujazzen? Kann der Herr Tidoff NOCH was? Wähnt der sich in der gleichen Liga wie Monroe, Bogart, Belmondo & Co., weil die rauchen "konnten"? Wir werdens ja nun nicht mehr erfahren, weil er in seinem pseudopolitischen Akt Deutschland mit seiner Talkshowabwesenheit straft. Is doch schön - da hat sich an dieser unseligen Debatte ja doch was gelohnt: Wichtigtuer aller Fronten weg vom Fenster!

     

    Ich rauche und provoziere gerne, bin bekennender Dreckspatz, Künstler und bekennender Schwachsinnleser - und bei Licht besehen kein wirklicher Umweltschützer: Aber muss ich mit diesen Macken und Lässlichkeiten nu die Weltgeschichte zunerven?

     

    Da rotzt ein notorischer Wichtigtuer seine Sucht zum politischen oder künstlerischen Akt hoch! Armselig.

  • RP
    Robson Paul

    Es ist schon sehr bedenklich, wie Sie - Herr Tidof - für sich Freiheit interpretieren. Es klingt ja fast so, Sie sähen sich und Ihresgleichen als bedrohte Art an. Das können Sie ja wohl vergessen. Die persönliche Freiheit - auf die Sie ja so abheben - geht immer so weit, wie es das Leben Ihrer Mitmenschen nicht beeinträchtigt. RaucherInnen reklamieren da für sich stets größt mögliche öffentliche Akzeptanz – am Ende sei es sogar so etwas wie ein Kulturgut (was andere zu beurteilen haben) und deshalb müsse man doch all die RaucherInnen verstehen, wenn sie öffentlich und eben überall rauchen möchten. Sie machen sich das Leben aber leicht, und vergessen, dass schlicht die Mehrheit dieser Gesellschaft darauf keinen Bock hat. Solange RaucherInnen sich darum einen Dreck scheren, was sie da anrichten, solange sie ihren Rauchermüll hinfeuern, wohin sie wollen – meistens nämlich in unser aller Wohnstube unsere Natur, schnipp und weg – solange halten Sie sich bitten mit Ihrem verbalen Unsinn zurück und geben nicht vor, sich für Verfassungsbelange einzusetzen. Wenn Sie schon den Vergleich mit den Überwachungskameras ziehen, dann stellt sich mir die Frage: warum kümmern Sie sich um dieses Thema nicht genauso engagiert. Denn das ist wahrhaftig eine Einschränkung der persönlichen Freiheit.

  • M
    Martin

    Warum wurde er nicht gefragt, wie es mit den KellnerInnen aussieht, weshalb er meint, diese vergiften zu dürfen?

     

    Vermutlich weil er dann nur eine gestammelte oder freche Antwort gewußt hätte.

  • RS
    Rudolf Speth

    Idioten sind auch ein Kulturgut.

    Na ja, eigentlich muss man mit diesem schwerstabhängigen Mitleid haben. Hab ich aber nicht!

    "... eine Marlene Dietrich oder Humphrey Bogart ohne Zigarette... Oder später Jean-Paul Belmondo in "Außer Atem" - da ist die Zigarette doch die halbe Miete gewesen!"

    Ja was wären denn diese netten Filmchen ohne Zigarette gewesen. Sie wären keine zur Psydokultur stilisierte Webeplattformen einer mafiosen Zigarettenindustrie gewesen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich hoffe nur, dass das liebe Mäxchen seine 40 Glimmstengel in Ausübung seiner persönlichen Freiheit nicht den anderen vor die Füße schmeißt.

    Leider muss man davon ausgehen, dass er es mit mindestens 30 davon macht. Das ist dann einfach nur eine Schweinerei. Nicht mehr und nicht weniger. Prost Mahlzeit!

  • S
    Santhosh

    Bezüglich der angeblichen finanzielen Belastung, die wir Raucher durch Lungenkrebs etc. der Gesellschaft aufbürden wollte ich etwas anmerken.

    Die letzten Jahre sind immer die teuersten für die Krankenkasse. Auch Nichtraucher erkranken dann meistens. Wir Raucher sterben wenigsten sozialverträglich früher, entlastet die Pensionskassen, und zahlen ein Vemögen an Tabaksteuern.

  • FH
    Frank Hertel

    Es gab früher mal eine Werbung für HB, die hieß, wer wird den gleich in die Luft gehen? Dass man als Nicht- oder Ex-Raucher tendenziell unentspannter wird, kann man an den bisherigen Kommentaren zum Interview mit Herrn Tidof gut erkennen. Es will eben nicht jeder im Kinderkuscheldisneyparadies leben. Wo bleibt die Gelassenheit? Dieses Thema Rauchverbot ist doch ein Nullthema in Anbetracht der wirklichen globalen Probleme.

  • BW
    Bark Wind

    Ich stimme Benjamins Kommentar vom 29.07.2008 um 14:18 h zu. Noch aggressiver reagieren viele Deutsche, wenn es um Beschränkungen des Autofahrens geht, welches ja ebenfalls die Umwelt und damit auch andere Menschen schädigt.

     

    Ich habe 'mal zwischenzeitlich ab und zu geraucht, weil eine/r tatsächlich oft subtil in verschiedenen Gruppen diskriminiert wird, wenn er/sie nicht raucht - bis heute.

     

    Zwar schmeckt guter Tabak (für die Person, die selbst raucht), aber trotzdem ist es das nicht wert. Würde ich wieder rauchen, dann aber nur Pfeife, denn Zigaretten, noch schlimmer Zigarren, stinken oft noch mehr als 10 Meter weit!

     

    Tabakanbau & -trocknung ist davon abgesehen meistens - vgl. http://www.unfairtobacco.org - weder menschen- noch umwelt-freundlich.

  • E
    Ekkaia

    Seltsam, wie dieser Mensch es als Freiheit empfindet, keine Stunde ohne Zigarette auszukommen.

  • J
    Jörg

    Ich schließe mich den Fürsprechern des Rauchverbotes voll an, auch ich (seit 10 Jahren "trockener" Raucher nach 20 Jahren des Lasters) genieße endlich wieder Restaurant- und Lokalbesuche, bei denen Getränk und das Essen wieder nach dem schmeckt , nach dem es aussieht und nicht nach Rauch, Tabak und Asche.

    Auch der Gesundheitsschutz der Angestellten ist ein absolutes Argument.

    Und was Herr Tidorf (und all die anderen Nichtrauchergegner) vergessen: die Freiheit, die eigene Gesundheit zu schädigen müßte dann nach sich ziehen, das derjenige auch die Freiheit hat, die Krebstherapie aus eigener Tasche zu zahlen. Das machen sie aber nicht, da wird dann wieder nach der Solidargemeinschaft gerufen und verlangt, dass die Krankenkasse die Behandlung übernehmen soll. Und zwar bitte möglichst ohne (oder nur mit geringer) Zuzahlung - das Geld braucht man hinterher dann nämlich wieder für die nächste Packung Zigaretten.

  • AB
    Andreas Bauer

    Toll!! Wirklich Toll, da sieht man wie einzelne Menschen nur für sich entscheiden. Da Herr Tidof sicher Medizin studiert hat, kann er sicher die Folgen von Passivrauchen einschätzen. "Lieber Herr Tidof, irgendwer muss Sie auch bedienen-". Der hat leider keine Wahl, braucht aber seinen Job. Also nur weiter so...

  • T
    Thomas

    Eine ganze Seite für Nichts, für die Kultur, die Ästhetik. Gibt es wichtigeres in der Welt? Vielleicht.

    There´s no business like showbusiness. "Cool" aussehen soll es, das Rauchen; laut Herrn Tidof, der seinen Töchtern rät lieber nicht zu rauchen, da das in die gesellschaftliche Ächtung führt. Aufgepasst, angepasst! Ganz in der schauspielerischen Tradition.

    Hallo! es gibt noch eine andere Welt als die visuelle. Seine Rechtfertigung des Rauchens basiert auf tradierten, kitschigen Stereotypen von verrauchten Bars und dümmlicher Coolness. Die bourgeoise Existentialistennummer hat er ja drauf, der Herr Schauspieler. Ästhetisches Kulturgut soll es also sein, das Rauchen?! Ich lasse demnächst auch mal meine Spritzen auf dem Spielplatz liegen...und erkläre das hinnach zum Kulturgut.

    Wer nicht rauchen darf ist also in seinem Persönlichkeitsrecht eingeschränkt, aha. Wer raucht, begeht vorsätzliche Körperverletzung gegenüber Nichtrauchern.

    Herr Tidof verkörpert mit seinen Aussagen denjenigen Teil der Bevölkerung, der arriviert und wohlhabend ist, seine Pfründe gesichert sehen möchte und die Verantwortlichkeit für das individuelle Dasein bei dem Einzelnen sucht. Und natürlich sind alle Raucher Gutmenschen, die auch dem Schaffner freiwillig ihre Fahrkarten zeigen, wow!

    Mich freut, dass ich nach dem Ausgehen, meine Kleider nicht mehr zwangsweise auslüften oder sofort waschen muss.

  • EA
    el antifascista

    Diese ganze Raucher- / Nichtraucher Diskussion ist mit mittlerweile einfach zuwider. Allerdings ist die Abschaffung der Raucherabteile in Zügen wirklich eine unverständliche Maßnahme, ebenso wie die Einschränkung die Taxifahrern aufgelegt worden ist. Als Raucher komme ich mit dem Rauchverbot in Kneipen und Clubs gut klar. Aber wenn ich mir dann doch mal eine anstecke, braucht auch nicht gleich die Staatssicherheit vorbei zu kommen, denn es fällt ja keiner sofort tot um.

  • TA
    Terry Amos

    Vier Worte:

    was für ein Vollidiot!

  • H
    heiribido

    "Sie haben einmal gesagt, Sie seien "bekennender Raucher". Ist es inzwischen so weit, dass man sich dazu "bekennen" muss wie zu einer Straftat?"

     

    Das ist niedlich, wenn man bedenkt, dass die taz voll ist von "bekennenden Widerstandskämpfern", "bekennenden Schwulen", "bekennenden Fußballfans", "bekennenden Hamburger (o.ä.)".

  • A
    Antje

    Die Raucher tun mir sehr leid.

  • T
    tranist

    Krebs als Kulturgut. Leberzirrhose als ergänzendes Kulturgut. TAZ-Artikel als Kulturgut.

    Hm, nichts für ungut. Schönen Tag noch.

     

    transit

  • V
    vic

    "Nichtraucher sehen gerne Rauch, Aschenbecher und mondäne Damen"

    Und wenn er dort nicht rauchen darf, geht er in keine Talkshow. Wollte den bisher irgendwer haben?

    Jetzt wird er wohl doch noch eingeladen mit seinen kruden Ansichten.

     

    Wird in der taz jetzt eigentlich jeder C-Promi befragt?

  • P
    polyphem

    "...die Freiheit, sein Leben zu verkürzen." ...

    SEIN Leben. Nicht mein Leben. Immer noch nicht begriffen, dass es nicht um Rauchverbot geht? Es geht um Gesundheitsschutz von Nichtrauchern. Rauchen ein Kulturgut? Was war nicht schon alles Kulturgut?

     

    Das "Rauchverbot" wird übrigens flächendeckend in Deutschland mit Wonne missachtet. Bild-unterstützt werden die letzten Bastionen der Freiheit in Deutschland – Rauchen und Rasen – verteidigt. Mit vorsätzlichem Rechtsbruch fühlen sich Kleingeister als Michael Kohlhaas. Das Risiko der Gefährdung anderer Menschen nehmen sie dabei in Kauf.

     

    Aber über die täglich voranschreitende Einschränkung von Freiheiten z.B. in der Telekommunikation und über die zu erwartende Onlinedurchsuchung von Computern regt sich niemand mehr auf. Das dient ja alles unserer Sicherheit. Geifernd stürzen sie sich "Freiheitskämpfer" auf abgenagte Knochen, die ihnen zugeworfen werden, wittern große Beute und bemerken den Hundefänger nicht, der schon das Netz über sie wirft

  • MF
    Michael Fraenkel

    Lieber Herr Tidoff, ich finde es sehr respektabel, dass Sie sich nicht durch diesen Schwachsinn, der zur Zeit durchs Land gescheucht wird, beeindrucken lassen und bei Ihrer - meiner Meinung nach absolut richtigen und gut begründeten - Haltung bleiben!

     

    Ich bin auch seit 35 Jahren Raucher (und jetzt 50 Jahre alt) - zwar sind es keine 40, sondern nur die Hälfte - aber ich glaube, mir schmecken sie genauso gut wie Ihnen.

     

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen in Karlsruhe vernünftige Menschen - und keine Gesundheitsapostel - als Richter.

     

    Michael Fraenkel

  • G
    Georg

    Heute morgen habe ich es schon mal versucht - aber da war mein Kommentar wohl zu "kritisch"? Also 2. Vesuch:

     

    taz lass das jammern und heulen (bzw. jammern und heulen lassen) wegen des Rauchverbots - das ist einfach nur peinlich! Herr Tidof kann seine Suchtbefriedigung doch einfach draussen vor der Tür tätigen - dann kann ich mit meiner kleinen Tochter die Pizza rauchfrei geniessen. Ich vermisse seine "Freiheitsäusserungen" jedenfalls überhaupt nicht. Und die Schmollnummer mit den abgesagten Fernsehauftritten ist wirklich total lächerlich.

     

    Berichtet doch lieber mal über die Machenschaften der Tabakindustrie und all deren Schuftigkeiten beim Tabakanbau oder der Medienbeeinflussung. Ach, ist Euch zu kritisch? Na dann - schreibt es eben die FAZ :)

  • R
    R.A.

    Und als nächstes behauptet der Herr noch, dass auch das Alkoholverbot für Autofahrer gegen seine Grundrechte verstößt.

     

    Ich hoffe, daß irgendwann mal diese Deppen einsehen, daß das Recht auf Unversehrtheit in allen öffentlichen Räumen höher anzusiedeln ist als das Recht auf grenzenlose Dummheit.

  • JN
    jean-gert nesselbosch

    wenn etwas quakt wie eine ente, watschelt wie eine

    ente und aussieht wie eine ente, dann isses auch eine ente. Max Tidof ist demnach eine ente : siehe

    das tuetelige foto, der "Churchill ohne zigarre" - quatsch und der restliche bloedsinn. nur weil man von doofen nichtrauchern schikaniert wird, muss man ja nicht gleich insselbe trottelhorn blasen. herr Tidof hat bloss noch das rauchverbot in fahrstuehlen vergessen : auch so'n skandal. oder das michel-piccoli-maessige mundwinkel-quarzen beim tranchieren der ente : eigentlich ebenfalls ein aesthetisches muss. merke : das aergerliche ist nicht das rauchverbot, sondern die

    leute, die das rauchverbot nutzen, um andere aus hass oder sonstwelchen kleinbuerger-"ich-misch-mich-in-allles-ein-was-mich-nix-angeht"-gruenden zu schikanieren. ebenso aergerlich ist allerdings diese ueberhoehung des quarzens zu einer menschenrechts-, kultur-, wasweissich-frage. am ende isses bloss quarzen: mal lecker, oft belastend fuer sich und andere, ungesund, und oft eklig. und : ja, herr Tidof, es sieht locker aus wenn man raucht, besonders wenn man nen schwarzen rolli dabei anhat (die "Sartre-nummer", verstehste ?). (btw: bin selber raucher und werde mich ziemlich sicher totrauchen. aber ich mache nicht son theater drumherum)

  • K
    KDB

    Dann soll er seinem "Kulturgut" halt so frönen, daß er nicht andere damit belästigt oder gar schädigt. Demnächst klagt einer gegen das Folterverbot, weil die Folter ja eine ungleich längere "Kulturgeschichte" hat als das Rauchen.

  • TH
    torsten heydrich

    ich teile die Auffassung und den Standpunkt von Max Tidorf 100 %ig und möchte an dieser Stelle der Aussage widersprechen (die findet man speziell in den letzten Tagen in diversen Printmedien!), dass sich der Normalverbraucher bereits lange mit dem Rauchverbot abgefunden hat. Das ist definitiv nicht der Fall, ich meine damit bei mir!

  • G
    georg

    ach taz - wann ist denn endlich mal schluss mit den jammerundheul-artikeln wegen des rauchverbots?

     

    das der arme max jetzt sooo ausgegrenzt ist - ich muss heulen... allerdings nicht so echt ... dazu bin ich viel zu froh, dass wenigstens ein paar wenige berliner restaurants sich an das rauchverbot halten und ich mit meiner kleinen tochter pizza essen gehen kann ohne dass ein nikotinjunkie am nachbartisch seine freiheit ausleben muss.

  • MH
    Michael hein

    Die eigene Abhängigkeit zur Kulturform zu erklären - zur Kunst wäre noch schöner gewesen - ist eine feine Idee! Die eigene Freiheit hört dort auf, wo die der anderen eingeschränkt wird. Wir genießen jetzt wieder einen schönen Abend bei gutem Essen im Restaurant und freuen uns darüber, dass wir unkontaminiert wieder zu Hause ankommen. Der Füllgrad der besuchten Lokalitäten zeigt deutlich, dass es nicht nur uns so geht.

  • B
    Benjamin

    Ich finde es ja schon faszinierend, wie ausgerechnet das Rauchverbot die Deutschen auf die Barikaden bringt. Kein Asylrecht, keine DNA Datenbank, kein Lauschangriff erzeugt so viel "zivilen Ungehorsam" wie das Rauchverbot, als ob das die groesste Ungerechtigkeit waere, die uns je zugestossen ist. Als mittlerweile Nichtraucher muss ich sagen, dass mir die Raucherei in Gaststaetten, Bars und Clubs nicht nur den Spass verdirbt, sondern ich auch deutlich haeufiger krank werde. Selbiges gilt fuer diverse Bekannte von mir, die als KellnerIn arbeiten. Ich kann also wirklich nicht verstehen, wie sich Raucher als "Opfer" gerieren, anstatt einzusehen, das der Rauch eben auch andere um sie herum beeintraechtigt. Ich lebe seit einiger Zeit in England, hier gab es praktisch keinen Widerstand gegen das Rauchverbot und die Pubs und Restaurants sind voll wie eh' und je, hier und da steht ein Raucher vor der Tuer, und innen ist die Luft ertraeglich.

     

    Also, bitte, koennten wir uns vielleicht mal wieder fuer wirklich gerechte und wichtige Dinge einsetzen, anstatt das oeffentliche Rauchen als den Gipfel des freien Buergerrechts zu mystifizieren. Danke.