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Bildungökonomen für neues GehaltssystemTop-Lehrer sollen top verdienen

Lehrer verdienen sich hoch - ihr Gehalt steigt mit dem Dienstalter. Das ist leistungsfeindlich, sagen Ökonomen.

Würde beim neuen Gehaltsmodell mehr verdienen: Physik-Lehrer. Bild: dpa

BERLIN taz Dirk Duckart bezeichnet sich als Idealisten. Er unterrichtet Mathe und Technik an einer Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen: "Den Zustand der Toiletten, den Geräuschpegel - all dies kann man nicht in Geld aufwiegen." Als Mitglied der Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert er, dass das Gehalt angestellter Lehrer so hoch ist wie das der Beamten und mit den Dienstjahren steigt. Dass Lehrer nach Leistung bezahlt werden, hält er nicht für praktikabel. Wer bitte soll die Leistung des Lehrers denn messen? Man müsse an der Schule viele Dinge mit Idealismus sehen, meint Duckart.

Eben nicht, meinen dagegen die Bildungsökonomen Helmut E. Klein und Oliver Stettes vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln und beklagen: "Das jetzige Vergütungssystem ist in höchstem Maße leistungsfeindlich." Es belohne weder Engagement noch die Bereitschaft, sich fortzubilden, oder die Arbeit in Brennpunktschulen. Die Wissenschaftler haben im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ein Modell erarbeitet, wonach Lehrer nicht mehr nach Dienstjahren und Status, sondern nach Leistung bezahlt werden. Am Dienstag stellten sie es in Berlin vor.

Die INSM, ein Interessenverband der Arbeitgeber, kämpft dafür, prinzipiell alle Lebensbereiche nach unternehmerischen Gesichtspunkten zu organisieren. Auf diesem Grundsatz basiert auch das von ihr in Aufrag gegebene Modell für die Bezahlung von Lehrern. Der Manager (Schulleiter) des Unternehmens (Schule) verteilt an seine Untergebenen (Lehrer) Zulagen je nach Fach, Klasse und Engagement. Lehrer mit Mangelfächern wie Physik verdienen demnach mehr als Sportlehrer. Wenn die Lehrer den Output (Schülerleistung) verbessern, dürfen sie sich auf Prämien freuen. Das Grundgehalt wird für alle Lehrer auf dem Niveau des derzeitigen Einstiegsgehalts eingefroren.

In den alten Bundesländern verdient ein junger Lehrer ab Sekundarstufe I 2.835 Euro brutto, ein Grundschullehrer bezieht 2.440 Euro. Das Gehalt verbessert sich, so die Idee, wenn der Lehrer engagiert und lernwillig ist, und steigt nicht mehr mit dem Dienstalter. Die Zulagen werden also von dem Geld bezahlt, das die Dienstälteren abgeben, nach Berechnungen der Wissenschaftler bis zu 7,7 Milliarden Euro pro Jahr.

"Wir sind überzeugt davon, dass unser Modell akzeptiert wird", meinen Stettes und Klein und verweisen auf die anstehende Pensionierungswelle. Gerade junge Lehrer würden sich für leistungsorientierte Bezahlung erwärmen. Tatsächlich könnten die Bundesländer ihre Lehrer seit zehn Jahren für Engagement belohnen und im Schnellverfahren befördern. Doch nur Sachsen und Bayern tun das. "Wir sind für eine leistungsorientierte Besoldung", beteuert Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Philologenverbandes, der die mehrheitlich verbeamteten Gymnasiallehrer vertritt. Aber wenn, dann sollten diese Zuschläge auf die jetzigen Gehälter aufgeschlagen werden. Da ist der konservative Verband sich einig mit der linken GEW.

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24 Kommentare

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  • A
    anke

    @Doreen Weiß:

    Es wäre gewiss ein großer Schritt, wenn die Schulen (an wen genau dachten Sie dabei?) sich in Zukunft selbst ein Kollegium zusammenstellen könnten, in dem die 'Chemie' stimmt. Es fragt sich nur, wo dieser Schritt hinführen würde. Nicht einmal den Schulen dürfte es wirklich dauerhaft bekommen, wenn die Belegschaft komplett einpennt, weil niemand mehr den Frieden stört und alle eine Einheitsmeinung (die des Direktors nämlich) hegen.

  • S
    Selberdenker

    Die INSM ist eine neoliberale Interessengemeinschaft, die sozialstaatsfeindlich ist und durch wiederkehrende, auch verdeckte Medienpräsenz versucht, ihre Positionen durchzusetzen. Was von dort kommt, sollte mit Vorsicht genossen werden!

     

    Lehrerfortbildungen und -engagement sind sinnvoll, ebenso aber auch ihre bisherige Gehaltsgestaltung.

  • P
    Peters

    Lehrer sollten sich schon ständig weiter bilden müssen und es sollte vielleicht auch eine Art Lehrer-TÜV geben, so wie es in Bayern seit kurzem einen Ärzte-TÜV gibt. Ansonsten halte ich sehr wenig von den Ideen der INSM ;0)

  • AY
    Alpi Ylmaz

    Seit Jahrzehnten ist ein neues Konzept zur Leistungsbewertung der Lehrer notwendig. Wenn durch die anstehende Pensionierungswelle derzeit eine gute Gelegenheit besteht, diese umzusetzen, sollte die Gelegenheit unbedingt genutzt werden.

     

    @ Teeologin

    Natürlich sollte jemand, der weniger Zeit für Projekte und Fortbildung aufbringen kann oder will, weniger verdienen als jemand, der in seinem Beruf engagierter ist, egal ob Mann oder Frau.

     

    @ Frau Weiß

    Es hat keine guten, sondern im Gegenteil, sehr schlechte Gründe, warum Schulen nicht wie Unternehmen aufgebaut sind: gute Bildung, wie sie im Unternehmen Schule entsteht, ist zu teuer. Es ist ja wohl unbestritten, dass gerade an Privatschulen (sie haben einen wirtschaftlichen Zweck) bessere Bildungskonzepte umgesetzt werden als an öffentlichen Schulen. (Sie suchen sich auch die Lehrer selbst aus).

    Das ist sehr bedenklich, denn wenn die leistungsreduzierende öffentliche Schule schlechter ausbildet als teure Privatschulen, bleibt Bildung kein Allgemeingut, sondern den Reichen vorbehalten.

  • A
    Anne

    Bezüglich Teeologin "und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen":

     

    - eben. Und ratet mal, wer die "Mangel"fächer, wie Physik, unterrichtet. Beziehungsweise wie es dazu gekommen ist, dass eben diese Fächer Mangelfächer sind.

  • G
    Gondo

    Nach Leistung bezahlt..aaaja nach Weiterbildung bezahlt aajjaa...Lehrerin mit Kinderwunsch hat weniger Zeit als ein Lehrer na ja kann vielleicht noch hinhauen.

    Weiterbildung = mehr Leistung=Schüler bekommen mehr vermittelt. Hmmhaääh

     

    Ich als Techniker mit einigen Zusatzqualifikationen habe immer nur gesagt bekommen:" Sie sind alt und überqualifiziert"

    Natürlich freie Marktwirtschaft.

    Wohin wechseln denn die Lehrer und die Eltern der Kinder die unterrichtet werden. Ich meine haben wir dann irgendwann einen Run auf Schulen mit vermeintlich leistungsstarken Lehrern und die daraus resultierenden Imagegewinn-Verlusten der Schulen. Dann schicken Sie Ihr Kind doch auf private Schulen und Sie bekommen die Garantie Ihr Kind ist in besten Händen.

    Ist genauso unausgegoren wie der Vorschlag von Glos, die Steuer für fette und moderne Autos auf 1-2 Jahre auszusetzen.

  • DW
    Doreen Weiß

    Es hat gute Gründe, dass Schulen nicht aufgebaut sind wie Unternehmen - spätestens seit der Pleite mit der Reform des Arbeitsamts sollte man sich nicht einbilden, dass über Verstraffung, Verschlankung, Effizienz und PowerPoint-Abhakpunkte alles automatisch besser wird. Die Probleme, die Schulen haben, haben sie in erster Linie dadurch, dass sie so gut wie nichts selbst bestimmen können. Sie können sich z.B. ihr Kollegium oder ihre Referendare nicht aussuchen. Es wäre doch schon mal ein großer Schritt in Richtung einer engagierten Schule, wenn eine Schule eigenständig ein Kollegium schaffen dürfte, in dem die Chemie stimmt.

  • T
    Teeologin

    Gerechtigkeit fordern ist ok - ich sehe auch, dass HauptschullehrerInnen nach dem gegenwärtigen System zu schlecht entlohnt werden.

     

    Aber bitte bedenken: Bei einem leistungsorientierten System wird die gleiche Entlohnung von Frauen und Männern aufgegeben - und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen ( ca. 25 % weniger Lohn erhalten Frauen in Deutschland im Schnitt)

     

    Liebe Grüße

    Teeologin

  • A
    anke

    @Doreen Weiß:

    Es wäre gewiss ein großer Schritt, wenn die Schulen (an wen genau dachten Sie dabei?) sich in Zukunft selbst ein Kollegium zusammenstellen könnten, in dem die 'Chemie' stimmt. Es fragt sich nur, wo dieser Schritt hinführen würde. Nicht einmal den Schulen dürfte es wirklich dauerhaft bekommen, wenn die Belegschaft komplett einpennt, weil niemand mehr den Frieden stört und alle eine Einheitsmeinung (die des Direktors nämlich) hegen.

  • S
    Selberdenker

    Die INSM ist eine neoliberale Interessengemeinschaft, die sozialstaatsfeindlich ist und durch wiederkehrende, auch verdeckte Medienpräsenz versucht, ihre Positionen durchzusetzen. Was von dort kommt, sollte mit Vorsicht genossen werden!

     

    Lehrerfortbildungen und -engagement sind sinnvoll, ebenso aber auch ihre bisherige Gehaltsgestaltung.

  • P
    Peters

    Lehrer sollten sich schon ständig weiter bilden müssen und es sollte vielleicht auch eine Art Lehrer-TÜV geben, so wie es in Bayern seit kurzem einen Ärzte-TÜV gibt. Ansonsten halte ich sehr wenig von den Ideen der INSM ;0)

  • AY
    Alpi Ylmaz

    Seit Jahrzehnten ist ein neues Konzept zur Leistungsbewertung der Lehrer notwendig. Wenn durch die anstehende Pensionierungswelle derzeit eine gute Gelegenheit besteht, diese umzusetzen, sollte die Gelegenheit unbedingt genutzt werden.

     

    @ Teeologin

    Natürlich sollte jemand, der weniger Zeit für Projekte und Fortbildung aufbringen kann oder will, weniger verdienen als jemand, der in seinem Beruf engagierter ist, egal ob Mann oder Frau.

     

    @ Frau Weiß

    Es hat keine guten, sondern im Gegenteil, sehr schlechte Gründe, warum Schulen nicht wie Unternehmen aufgebaut sind: gute Bildung, wie sie im Unternehmen Schule entsteht, ist zu teuer. Es ist ja wohl unbestritten, dass gerade an Privatschulen (sie haben einen wirtschaftlichen Zweck) bessere Bildungskonzepte umgesetzt werden als an öffentlichen Schulen. (Sie suchen sich auch die Lehrer selbst aus).

    Das ist sehr bedenklich, denn wenn die leistungsreduzierende öffentliche Schule schlechter ausbildet als teure Privatschulen, bleibt Bildung kein Allgemeingut, sondern den Reichen vorbehalten.

  • A
    Anne

    Bezüglich Teeologin "und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen":

     

    - eben. Und ratet mal, wer die "Mangel"fächer, wie Physik, unterrichtet. Beziehungsweise wie es dazu gekommen ist, dass eben diese Fächer Mangelfächer sind.

  • G
    Gondo

    Nach Leistung bezahlt..aaaja nach Weiterbildung bezahlt aajjaa...Lehrerin mit Kinderwunsch hat weniger Zeit als ein Lehrer na ja kann vielleicht noch hinhauen.

    Weiterbildung = mehr Leistung=Schüler bekommen mehr vermittelt. Hmmhaääh

     

    Ich als Techniker mit einigen Zusatzqualifikationen habe immer nur gesagt bekommen:" Sie sind alt und überqualifiziert"

    Natürlich freie Marktwirtschaft.

    Wohin wechseln denn die Lehrer und die Eltern der Kinder die unterrichtet werden. Ich meine haben wir dann irgendwann einen Run auf Schulen mit vermeintlich leistungsstarken Lehrern und die daraus resultierenden Imagegewinn-Verlusten der Schulen. Dann schicken Sie Ihr Kind doch auf private Schulen und Sie bekommen die Garantie Ihr Kind ist in besten Händen.

    Ist genauso unausgegoren wie der Vorschlag von Glos, die Steuer für fette und moderne Autos auf 1-2 Jahre auszusetzen.

  • DW
    Doreen Weiß

    Es hat gute Gründe, dass Schulen nicht aufgebaut sind wie Unternehmen - spätestens seit der Pleite mit der Reform des Arbeitsamts sollte man sich nicht einbilden, dass über Verstraffung, Verschlankung, Effizienz und PowerPoint-Abhakpunkte alles automatisch besser wird. Die Probleme, die Schulen haben, haben sie in erster Linie dadurch, dass sie so gut wie nichts selbst bestimmen können. Sie können sich z.B. ihr Kollegium oder ihre Referendare nicht aussuchen. Es wäre doch schon mal ein großer Schritt in Richtung einer engagierten Schule, wenn eine Schule eigenständig ein Kollegium schaffen dürfte, in dem die Chemie stimmt.

  • T
    Teeologin

    Gerechtigkeit fordern ist ok - ich sehe auch, dass HauptschullehrerInnen nach dem gegenwärtigen System zu schlecht entlohnt werden.

     

    Aber bitte bedenken: Bei einem leistungsorientierten System wird die gleiche Entlohnung von Frauen und Männern aufgegeben - und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen ( ca. 25 % weniger Lohn erhalten Frauen in Deutschland im Schnitt)

     

    Liebe Grüße

    Teeologin

  • A
    anke

    @Doreen Weiß:

    Es wäre gewiss ein großer Schritt, wenn die Schulen (an wen genau dachten Sie dabei?) sich in Zukunft selbst ein Kollegium zusammenstellen könnten, in dem die 'Chemie' stimmt. Es fragt sich nur, wo dieser Schritt hinführen würde. Nicht einmal den Schulen dürfte es wirklich dauerhaft bekommen, wenn die Belegschaft komplett einpennt, weil niemand mehr den Frieden stört und alle eine Einheitsmeinung (die des Direktors nämlich) hegen.

  • S
    Selberdenker

    Die INSM ist eine neoliberale Interessengemeinschaft, die sozialstaatsfeindlich ist und durch wiederkehrende, auch verdeckte Medienpräsenz versucht, ihre Positionen durchzusetzen. Was von dort kommt, sollte mit Vorsicht genossen werden!

     

    Lehrerfortbildungen und -engagement sind sinnvoll, ebenso aber auch ihre bisherige Gehaltsgestaltung.

  • P
    Peters

    Lehrer sollten sich schon ständig weiter bilden müssen und es sollte vielleicht auch eine Art Lehrer-TÜV geben, so wie es in Bayern seit kurzem einen Ärzte-TÜV gibt. Ansonsten halte ich sehr wenig von den Ideen der INSM ;0)

  • AY
    Alpi Ylmaz

    Seit Jahrzehnten ist ein neues Konzept zur Leistungsbewertung der Lehrer notwendig. Wenn durch die anstehende Pensionierungswelle derzeit eine gute Gelegenheit besteht, diese umzusetzen, sollte die Gelegenheit unbedingt genutzt werden.

     

    @ Teeologin

    Natürlich sollte jemand, der weniger Zeit für Projekte und Fortbildung aufbringen kann oder will, weniger verdienen als jemand, der in seinem Beruf engagierter ist, egal ob Mann oder Frau.

     

    @ Frau Weiß

    Es hat keine guten, sondern im Gegenteil, sehr schlechte Gründe, warum Schulen nicht wie Unternehmen aufgebaut sind: gute Bildung, wie sie im Unternehmen Schule entsteht, ist zu teuer. Es ist ja wohl unbestritten, dass gerade an Privatschulen (sie haben einen wirtschaftlichen Zweck) bessere Bildungskonzepte umgesetzt werden als an öffentlichen Schulen. (Sie suchen sich auch die Lehrer selbst aus).

    Das ist sehr bedenklich, denn wenn die leistungsreduzierende öffentliche Schule schlechter ausbildet als teure Privatschulen, bleibt Bildung kein Allgemeingut, sondern den Reichen vorbehalten.

  • A
    Anne

    Bezüglich Teeologin "und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen":

     

    - eben. Und ratet mal, wer die "Mangel"fächer, wie Physik, unterrichtet. Beziehungsweise wie es dazu gekommen ist, dass eben diese Fächer Mangelfächer sind.

  • G
    Gondo

    Nach Leistung bezahlt..aaaja nach Weiterbildung bezahlt aajjaa...Lehrerin mit Kinderwunsch hat weniger Zeit als ein Lehrer na ja kann vielleicht noch hinhauen.

    Weiterbildung = mehr Leistung=Schüler bekommen mehr vermittelt. Hmmhaääh

     

    Ich als Techniker mit einigen Zusatzqualifikationen habe immer nur gesagt bekommen:" Sie sind alt und überqualifiziert"

    Natürlich freie Marktwirtschaft.

    Wohin wechseln denn die Lehrer und die Eltern der Kinder die unterrichtet werden. Ich meine haben wir dann irgendwann einen Run auf Schulen mit vermeintlich leistungsstarken Lehrern und die daraus resultierenden Imagegewinn-Verlusten der Schulen. Dann schicken Sie Ihr Kind doch auf private Schulen und Sie bekommen die Garantie Ihr Kind ist in besten Händen.

    Ist genauso unausgegoren wie der Vorschlag von Glos, die Steuer für fette und moderne Autos auf 1-2 Jahre auszusetzen.

  • DW
    Doreen Weiß

    Es hat gute Gründe, dass Schulen nicht aufgebaut sind wie Unternehmen - spätestens seit der Pleite mit der Reform des Arbeitsamts sollte man sich nicht einbilden, dass über Verstraffung, Verschlankung, Effizienz und PowerPoint-Abhakpunkte alles automatisch besser wird. Die Probleme, die Schulen haben, haben sie in erster Linie dadurch, dass sie so gut wie nichts selbst bestimmen können. Sie können sich z.B. ihr Kollegium oder ihre Referendare nicht aussuchen. Es wäre doch schon mal ein großer Schritt in Richtung einer engagierten Schule, wenn eine Schule eigenständig ein Kollegium schaffen dürfte, in dem die Chemie stimmt.

  • T
    Teeologin

    Gerechtigkeit fordern ist ok - ich sehe auch, dass HauptschullehrerInnen nach dem gegenwärtigen System zu schlecht entlohnt werden.

     

    Aber bitte bedenken: Bei einem leistungsorientierten System wird die gleiche Entlohnung von Frauen und Männern aufgegeben - und ratet mal, wer vermutlich mehr Zeit hat, sich fortzubilden, Projekte zusätzlich durchzuführen etc? Ein leistungsorientiertes System wird dazu führen, dass auch bei den BeamtInnen und den Angestellten im Öffentlichen Dienst Frauen den kürzeren ziehen, wie im übrigen übrigen in vielen Bereichen ( ca. 25 % weniger Lohn erhalten Frauen in Deutschland im Schnitt)

     

    Liebe Grüße

    Teeologin